Premiumlinsen bei Patienten mit Augenvorerkrankungen

Neue Linsentechnologien ermöglichen eine breitere Patientenversorgung
Multifokale Linsen werden aufgrund ihrer optischen Eigenschaften bei Patienten mit Augenvorerkrankungen kontrovers diskutiert. Immer häufiger wird aber auch von dieser Patientengruppe funktionelles Sehen in mehreren Entfernungen gefordert und die Versorgung mit Premiumlinsen gewünscht. Petra Davidova und Prof. Thomas Kohnen, FEBO (Frankfurt) diskutieren über neue Linsentechnologien und zeigen an einem Fallbeispiel, dass gute Ergebnisse beispielsweise bei Glaukompatienten erzielt werden können.

Die refraktive Chirurgie ist aus der modernen Augenheilkunde nicht mehr wegzudenken. Die weite Verbreitung der Zentren, welche refraktive Eingriffe anbieten, spiegelt die hohe Nachfrage in der Bevölkerung wider. In den letzten Jahren gab es stetige Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet. Prinzipiell wird die refraktive Chirurgie in Excimerlaserkorrekturen, refraktive Lentikelextraktionen, astigmatische Keratotomien oder limbale relaxierende Inzisionen, Einpflanzung von Hornhautimplantaten, Implantation intraokularer Linsen in phake Augen und den Linsenaustausch eingeteilt. Die meisten Verfahren werden vor allem an gesunden Augen empfohlen und durchgeführt. Auch bei einem refraktiven Linsenaustausch oder einer Kataraktoperation werden multifokale Linsen, welche zur Brillenunabhängigkeit verhelfen sollen, in Deutschland vorwiegend bei gesunden Augen empfohlen. Für Patientinnen und Patienten mit Augenvorerkrankungen wie Glaukom, epiretinaler Gliose oder trockener Makuladegeneration werden multifokale Linsen aufgrund einiger ihrer optischen Eigenschaften kontrovers diskutiert und in unserer Klinik daher nur bei gesunden Augen implantiert.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juni 2022.

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