Osmolaritätsmessung des Tränenfilms

Ein hyperosmolarer Tränenfilm kann Ausdruck einer reduzierten Tränenproduktion mit veringertem Tränenumsatz oder einer erhöhten Verdunstungsrate sein. Die Messung der Tränenfilmosmolarität gilt als der beste Einzeltest in der Diagnostik der moderaten bis schweren Keratokonjunktivitis sicca, allerdings ist die Messung nach wie vor proble­matisch. Priv.-Doz. Dr. Elisabeth M. Messmer (München) erläutert Grenzen und Möglichkeiten der Osmolari­tätsmessung des Tränenfilms.

Osmolarität ist definiert als Anzahl osmotisch aktiver Teilchen pro Liter Lösung beziehungsweise Untersuchungsmaterial. Sie ist abhängig von der Permeabilität der Zellmembran gegenüber gelösten Stoffen. Die Osmolarität des Tränenfilms wird bestimmt durch die Produktion, Retention und Elimination des Tränenfilms und stellt damit ein Ergebnis der Tränenfilmdynamik dar. 1941 beschrieb von Bahr erstmalig die Tränenfilmosmolarität als Funktion von Tränensekretion und Verdunstung. Balik erkannte bereits 1952 die pathogenetische Rolle eines hyperosmolaren Tränenfilms. In diesem Sinne wurde 2007 eine erhöhte Osmolarität des Tränenfilms als „assoziierter Faktor“ in die Definition des Trockenen Auges durch den Dry Eye Workshop (DWS) aufgenommen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 03/2013.

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