Objektive Tyndallometrie bei primär rissbedingter Netzhautablösung

Die auftretende Blut-Retina-Schrankenstörung im Rahmen der rissbedingten Netzhautablösung und PVR-Entstehung führt zu einer Zunahme des Proteingehalts in der Augenvorderkammer, sodass der sogenannte Tyndall-Effekt sichtbar wird. Dieses optische Phänomen lässt sich durch die objektive Tyndallometrie mittels Laser-Flare-Photometer standardisiert und nicht-invasiv untersuchen. Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wurde der Zusammenhang von Ausmaß der Blut-Retina-Schrankenstörung und Symptomdauer bei akut primär rissbedingter Netzhautablösung untersucht. Leonie Menghesha1, Prof. Nicolas Feltgen2 und Priv.-Doz. Dr. Friederike Schaub1 stellen die Ergebnisse vor.

1Zentrum für Augenheilkunde, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Universität zu Köln
2Augenklinik, Universitätsmedizin Göttingen

Die akute primäre rissbedingte Netzhautablösung (rhegmatogene Amotio) gehört zu den ophthalmologischen Notfällen und benötigt eine zeitnahe operative Versorgung zur Vermeidung eines progredienten Visusverlustes. Es ist bereits bekannt, dass es in Abhängigkeit von der Dauer der Abhebung der neurosensorischen Netzhaut vom retinalen Pigmentepithel zu einem drohenden Schaden der Photorezeptoren im Zuge einer relativen Ischämie und Hypoxie kommt (Cleary und Leaver 1978). Das Ziel der Intervention ist daher stets die primäre Wiederanlage der Netzhaut, welche in 85 bis 90 Prozent der Fälle erfolgreich ist (Feltgen und Walter 2014).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Januar 2022.

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