Funktionstraining nach MIOL-Implantation
Beschleunigung der Sehfunktion durch computergestütztes Training
Nach Implantation von Multifokallinsen verbessert sich der Visus oft über mehrere Monate. Diese Beobachtung, die durch einige Studien unterstützt wird, legt die Vermutung nahe, dass postoperativ ein protrahierter Lernprozess stattfindet. Am Knappschaftskrankenhaus in Sulzbach wurde nach einer geeigneten Trainingsmethode gesucht, um diesen Vorgang zu beschleunigen und auch messbar zu machen. Ein Beitrag von Gregor Ott, Dr. Hakan Kaymak und Prof. Dr. Ulrich Mester.
Verschiedene Studien (Mester et al. in press; Montes-Mico, Alio 2003; Petermeier, Szurman in press) belegen die Beobachtung, dass sich nach Implantation von Multifokallinsen der Visus oft über mehrere Monate verbessert. In einer prospektiven Studie am Knappschaftskrankenhaus Sulzbach sollte ermittelt werden, ob durch gezieltes Training die postoperative Sehfunktion nach binokularer Implantation von diffraktiven multifokalen Intraokularlinsen verbessert beziehungsweise Anpassungsvorgänge beschleunigt werden können. Als Implantat kamen die ReSTOR von Alcon sowie die Tecnis ZM 900 von AMO zum Einsatz. Es wurde ein computerbasiertes Sehtraining mit Schwellenwertbestimmung der Diskriminationsfähigkeit durchgeführt.
Trainiert wurde jeweils das Auge mit dem initial schlechteren Visus, wobei das Partnerauge als Kontrolle diente. Bereits nach zweiwöchigem Training ließ sich am trainierten Auge eine durchschnittliche Verbesserung der Orientierungssehschärfe um 86 Prozent feststellen. Auch beim Kontrastsehen konnte ein deutlicher Anstieg gegenüber dem untrainierten Auge nachgewiesen werden.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 07-08/2007.