Neues MIGS-Verfahren: Kanaloplastik ab interno
Die Kanaloplastik ab interno mit dem Visco-360-System stellt ein neues minimalinvasives glaukomchirurgisches Verfahren (MIGS) dar, bei der der Schlemmsche Kanal durch das Trabekelmaschenwerk von der Vorderkammer aus eröffnet, zirkulär sondiert und mit Viskoelastikum gedehnt wird. Bei diesem Vorgang werden ebenfalls das Trabekelmaschenwerk sowie die skleralen Kollektorgefäße geweitet. Für diese Methode wird ein minimalinvasiver Zugang (etwa 1,4 mm) über die temporale Hornhaut angelegt. Dr. Simon Ondrejka, FEBO, und Prof. Norbert Körber, FEBO, (Augencentrum Köln-Porz) stellen erste Ergebnisse der MIGS-Kanaloplastik mit dem Visco-360-System vor.
Das Offenwinkelglaukom entsteht in den meisten Fällen durch verminderten trabekulären Abfluss und führt über die Steigerung des intraokularen Druckes (IOD) zur Schädigung der retinalen Nervenfaserschicht. IOD-senkende Maßnahmen werden folglich zur Behandlung angewendet. Werden lokal oder systemisch verabreichte antiglaukomatöse Pharmaka nicht vertragen oder ist deren Wirkung nicht ausreichend, sollte durch chirurgische Verfahren eine Drucksenkung herbeigeführt werden. Für viele Jahrzehnte bestand die Glaukomchirurgie hauptsächlich aus einer Variation von filtrierenden Eingriffen einerseits und ziliarkörperdestruierenden Verfahren andererseits.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juni 2017.