Linsenluxationen – Ursache und Therapie

Ergebnisse einer retrospektiven Studie der letzten zehn Jahre
Vor dem Hintergrund einer älter werdenden Bevölkerung ist mit einer Zunahme von Luxationen der natürlichen Linse sowie auch von Hinterkammerlinsen zu rechnen. Dabei erfolgt die Luxation der Hinterkammerlinse (HKL) nach komplikationsloser Kataraktoperation oft erst Jahre später. An der Augenklinik des Helios Klinikums Berlin-Buch wurde über einen Zeitraum von zehn Jahren eine retrospektive Studie zur Operation der Luxatio lentis und luxierten HKL in Verbindung mit einer Pars-plana-Vitrektomie durchgeführt. Dr. Helge Breuß und Dr. Jörn Kuchenbecker stellen die Studienergebnisse vor.

Das Lebensalter unserer Bevölkerung steigt seit Jahren kontinuierlich an. Diese Entwicklung wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen. Gleichwohl nimmt mit zunehmendem Alter die Reißfestigkeit der Zonulafasern ab (Naumann 1977). Vor diesem Hintergrund ist mit einer Zunahme von Luxationen der natürlichen Linse sowie auch von Hinterkammerlinsen zu rechnen. Dabei erfolgt die Luxation der Hinterkammerlinse nach komplikationsloser Kataraktoperation oft erst Jahre später (Gimbel et al. 2005; Gross et al. 2004; Scherer et al. 2007). Wenngleich das Ereignis einer Hinterkammerlinsenluxation relativ selten vorkommt (kumulierte Inzidenz von einem Prozent in zehn Jahren; Mönestam 2009), rückt die große und steigende Anzahl durchgeführter Kataraktoperationen das Problem schließlich wieder in den Vordergrund.

Zur Aphakiekorrektur bei nicht mehr oder nicht ausreichend vorhandenem Kapselsack steht neben den schon lange bekannten Vorderkammer- und skleranahtfixierten Hinterkammerlinsen seit einigen Jahren zusätzlich eine irisfixierte Hinterkammerlinse (Irisklauenlinse beziehungsweise Artisan retroiridal IOL) zur Verfügung. Letztere ist sicher und leicht implantierbar (Baykara et al. 2007; Güell et al. 2005; Rüfer et al. 2009).

Das Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie lag in der Herausarbeitung der Ursachen von Luxationen und der Therapie derselben unter besonderer Beachtung der Art der implantierten Intraokularlinse (IOL) am Operationsende. Dabei interessierte sowohl die Luxatio lentis als auch die luxierte Intraokularlinse. Weiterhin sollen mögliche Veränderungen innerhalb der letzten zehn Jahre erkannt werden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 02/2011.

Ähnliche Beiträge