Untersuchung der Nachtfahrtauglichkeit im Simulator
Das „Aalen Mobility Perception & Exploration Lab (AMPEL)”
Im „Aalen Mobility Perception & Exploration Lab (AMPEL)“, das zum Kompetenzzentrum „Vision Research“ an der Hochschule Aalen gehört, konnte eine virtuelle Untersuchungsumgebung geschaffen werden, die Nachtfahrexperimente unter hochstandardisierten Bedingungen erlaubt. Insbesondere ist die Möglichkeit der dynamischen, realitätsnahen Blendung der Versuchsteilnehmer unter gleichzeitiger zeitaufgelöster visueller Funktionsprüfung gegeben. Judith Ungewiß1, M. Sc. Augenoptik und Psychophysik, Prof. Ulrich Schiefer1,2 und Dr.-Ing. Michael Wörner1,3 erläutern die technischen Möglichkeiten des Fahrsimulationslabors und geben einen Ausblick auf aktuelle und zukünftige Projekte.
1Kompetenzzentrum „Vision Research“, Studiengang Augenoptik & Optometrie, Hochschule Aalen
2Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
3Blickshift GmbH, Stuttgart
Jährlich ereignen sich auf deutschen Straßen über 300.000 Unfälle, mehr als 3.000 davon enden tödlich (Statistisches Bundesamt 2018a). Etwa ein Drittel dieser Unfälle passiert in der Nacht – dies scheint, oberflächlich betrachtet, den zeitlichen Anteil der Dunkelheitsphase widerzuspiegeln. Berücksichtigt man jedoch die „yearly mileage“ (Kraftfahrtbundesamt 2017) in Bezug auf die Tageszeit (Tag versus Nacht; Statistisches Bundesamt 2018b), also alle auf deutschen Straßen von allen Verkehrsteilnehmern in einem Jahr tageszeitbezogen gefahrenen Kilometer, so ergibt sich in der Nacht ein um etwa 50 Prozent erhöhtes Risiko eines Verkehrsunfalls mit tödlichem Ausgang gegenüber derselben am Tag zurückgelegten Strecke. Die Nachtfahreignung scheint also ein zentrales Kriterium für die Fahrtauglichkeitsbeurteilung zu sein.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juni 2019.