Therapie retinaler Gefäßverschlüsse

Sollen retinale Venenverschlüsse trotz Anti-VEGF noch gelasert werden?
Die Laserbehandlung retinaler Gefäßverschlüsse ist seit 26 Jahren als Standardtherapie etabliert. Jedoch führen die Anti-VEGF-Therapie und die Behandlung mit Dexamethason nun zu einem Paradigmenwechsel in der Versorgung retinaler Venenschlüsse mit Visusreduktion durch Makulaödem. Prof. Dr. Gabriele E. Lang erörtert im Folgenden die Frage, ob Venenverschlüsse trotz Anti-VEGF noch gelasert werden sollen.

Retinale Venenverschlüsse sind die zweithäufigste vaskuläre Netzhauterkrankung. Die Zehnjahresinzidenz beträgt etwa 1,6 bis 1,8 Prozent. Die Prävalenz steigt mit zunehmendem Lebensalter an. Man unterscheidet Zentralvenenverschlüsse (ZVV) und Venenastverschlüsse (VAV). Ätiologisch liegt in der Regel beim ZVV eine Thrombose im Bereich der Lamina cribrosa beziehungsweise beim VAV an einer arteriovenösen Kreuzungsstelle zu Grunde. Selten ist die Ursache eine Vaskulitis. Internistische Grunderkrankungen sind vor allem arterielle Hypertonie, kardiovaskuläre Erkrankungen und Hyperlipoproteinämie. Die häufigste okuläre Grunderkrankung ist das primär chronische Offenwinkelglaukom. Das Risiko bei Glaukom ist für einen ZVV fünf- bis siebenfach erhöht. Grunderkrankungen sollten daher immer ausgeschlossen und behandelt werden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 12/2010.

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