Allergien am Auge

Allergische Reaktionen zählen zu den häufigsten und am weitesten verbreiteten Krankheitsbildern in einer ärztlichen Praxis. Die exponierte Lage des Auges führt nach lokaler Exposition mit dem Allergen zur raschen Beteiligung der vorderen Augenabschnitte. Im folgenden Beitrag diskutieren Dr. Hans-Walter Roth, Dr. Gregor Nietgen und Dr. Alice Nietgen das subjektive Beschwerdebild, die typischen klinischen Befunde an Lidern und Bindehaut, ihre ätiologischen Komponenten sowie die Therapie.

Lider, Bindehaut und Hornhaut bilden eine funktionelle Einheit, deren immunologische Reaktionen nur selten isoliert verlaufen. Bei der Untersuchung und Behandlung sind alle Anteile der vorderen Augenabschnitte gemeinsam zu betrachten.
Da alle subjektiven Beschwerden des an einer Allergie leidenden Patienten wie auch die objektiven Spaltlampenbefunde letztlich denen einer Entzündung der vorderen Augenabschnitte gleichen, kommt der Erhebung der Anamnese ein wesentlicher differenzialdiagnostischer Faktor zu. Die Vorgeschichte ist dabei nahezu immer gleich: Nach Exposition mit einem oft nicht näher bekannten Agens treten akut Beschwerden auf und führen den Patienten in die augenärztliche Notfallsprechstunde. Nicht immer kann bereits beim ersten Patientenkontakt das Krankheitsbild anamnestisch einem bestimmten auslösenden Agens zugeordnet werden. In der Regel wird berichtet, dass es nach Einwirken einer Fremdsubstanz innerhalb sehr kurzer Zeit zu einer Rötung und Schwellung der Lider und Bindehaut kam. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Substanz fest, flüssig oder gasförmig, biologischer oder synthetischer Herkunft ist.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 03-2010.

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