Unterversorgung mit Sehhilfen und soziodemografischer Status
Ergebnisse einer vergleichenden Querschnittstudie
Kostenpflichtige Vorsorgeuntersuchungen werden in sozial schlechter gestellten Schichten zunehmend hinausgezögert. Jedoch gibt es derzeit für das deutsche Gesundheitssystem kaum bis keine belastbaren Daten zur klinisch manifestierten Konsequenz solcher ökonomischer Limitationen. Eine vergleichende Querschnittstudie sollte eine mögliche Unterversorgung mit Sehhilfen bei Besuchern der Mülheimer „Tafel“ im Vergleich zu Angehörigen der Verwaltungsebene eines Krankenhauses als Kohorten-Modelle für im gesundheitlichen Versorgungsnetz unterschiedlich gut eingebundene Schichten quantifizieren. Prof. Frank Krummenauer1, Dr. Birgit-Bettina Bestges1 und Dr. Cay-Christian Lösche2 stellen die „Tafel-Studie“ vor und erörtern die Ergebnisse.
1Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie der Universität Witten/Herdecke; 2Augenklinik am Evangelischen Krankenhaus Mülheim an der Ruhr
Einkommensentwicklungen in Deutschland bedingen zunehmend, dass in sozial schlechter gestellten Schichten (kostenpflichtige) Vorsorgeuntersuchungen hinausgezögert oder gar nicht wahrgenommen werden. Unterversorgungen und chronische Erkrankungen werden speziell in diesen Schichten somit oft erst in späten Stadien erkannt. Gleichzeitig sind für das deutsche Gesundheitssystem derzeit kaum bis keine belastbaren Daten verfügbar, wie sich diese klinisch manifestierte Konsequenz ökonomischer Limitationen wirklich darstellt. Eine vergleichende Querschnittstudie sollte eine mögliche Unterversorgung mit Sehhilfen bei Besuchern der Mülheimer Tafel im Vergleich zu Angehörigen der Verwaltungsebene eines Krankenhauses als Kohorten-Modelle für im gesundheitlichen Versorgungsnetz unterschiedlich gut eingebundene Schichten quantifizieren.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL September 2017.