IOL-Kategorisierung anhand ­physikalischer Eigenschaften

Immer mehr Intraokularlinsen (IOLs) werden auf den Markt gebracht mit dem Versprechen, die Presbyopie teil oder voll zu kompensieren. Die physikalischen Möglichkeiten, Licht entlang der optischen Achse zu verteilen, um bestimmte Tiefenschärfenbereiche zu generieren, sind jedoch limitiert. IOLs werden aktuell meist durch Marketingnamen klassifiziert und nicht nach den physikalischen Gegebenheiten, die die verschiedenen Brennpunkte generieren. Dr. Matthias Kriegel, FEBO und Dr. Florian Kretz, FEBO (Rheine) empfehlen in ihrem Beitrag eine Einteilung der verschiedenen IOLs anhand ihrer physikalischen Eigenschaften und Kompensationsmöglichkeiten und erörtern ihre Vor- und Nachteile.

IOLs werden von den Herstellern mit Labels versehen, die meist eher dem Marketing dienen und nicht die physikalischen Grundprinzipien, wie die Korrektur eigentlich erreicht wird, wiedergeben. Gab es früher nur monofokale Linsen, kamen im Laufe der Zeit Multifokale (Multi) sowie Trifokale IOLs (Trifo) hinzu. Intuitiv würde man jetzt denken, dass Multi mehr Defokuskapazität schaffen kann als Trifo, dies trifft hier bereits jedoch nicht mehr zu. Auch ist die Bezeichnung Trifocal zu kurz gefasst, da IOLs dieser Klasse meist nicht einfach nur drei Brennebenen besitzen, sondern zwischen diesen verschiedenen optischen Bereichen Übergange haben können und somit ein Sehen nicht nur in den drei Ebenen ermöglichen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Februar 2022.

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