Die retinale Vaskulitis

Klinik, Diagnose und Therapie

Die retinale Vaskulitis ist eine seltene, potenziell visusbedrohende und somit essenziell zu diagnostizierende Manifestation, häufig im Rahmen einer Uveitis. Prof. Nicole Stübiger und Katharina Marie Müller (Hamburg) geben eine Übersicht über Krankheitsentität und Genese sowie Vorgehen in der Diagnostik und erörtern moderne therapeutische Möglichkeiten für die Optimierung der Patientenversorgung und des interdisziplinären Dialogs.

Als Uveitis bezeichnet man ein Kollektiv an entzündlichen Augenerkrankungen, bei denen es zu einem uvealen Entzündungsreiz kommt. Zur Uvea gehören anatomisch die Iris, das Corpus ciliare und die Choroidea. Die Klassifikation der SUN-Arbeitsgruppe (Standardization of Uveitis Nomenclature) teilt die Uveitiden in anteriore, intermediäre, posteriore oder Panuveitiden ein, je nach hauptsächlich betroffener anatomischer Struktur (Tab. 1).

Während die anterioren und intermediären Uveitiden die häufig-sten Formen mit zirka 88 bis 96 Prozent aller Fälle darstellen, ist die posteriore Uveitis die seltenste Form der drei Hauptgruppen der Uveitiden mit einer Häufigkeit von 7 bis 15 Prozent (Barisani-Asenbauer et al. 2012; Guex-Crosier 1999; Stübiger et al. 2022). Nur die Panuveitis, die per Definition die Entzündung von mindestens zwei der uvealen anatomischen Strukturen erfordert, ist noch seltener mit etwa 7 Prozent Häufigkeit (Guex-Crosier 1999; Jakob et al. 2009; Vidovic-Valentincic et al. 2009).

Die retinale Vaskulitis kann isoliert oder im Rahmen einer meist posterioren Uveitis auftreten. Aufgrund mangelnder histopathologischer Studien gibt es bisher keine einheitlichen Klassifikations- beziehungsweise Diagnosekriterien für die retinale Vaskulitis (Datoo O‘Keefe und Rao 2022).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL März 2024.

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