Das okuläre Surfactantsystem

Bedeutung von Surfactantproteinen in der Pathogenese des Sicca-Syndroms
Zu den derzeit bekannten Bestandteilen der Tränenflüssigkeit konnte erstmals in verschiedenen Geweben des Auges und des Nasolakrimalen Systems die Existenz von Surfactant assoziierten Proteinen nachgewiesen werden. Störungen in der Regulation und Expression dieser Surfactantproteine könnten zu erheblichen Beeinträchtigungen des komplexen Abwehr- und Schutzmechanismus des Auges führen und unter anderem einen Auslöser der Keratoconjunctivitis sicca darstellen. Dr. Lars Bräuer stellt Indizien für die Bedeutung der Surfactantproteine in der Pathogenese des Sicca-Syndroms vor.

Die Gewebe der Augenoberfläche und des Tränensystems unterliegen aufgrund ihres ständigen Kontakts mit der Umwelt einer Fülle von exogenen Einflüssen und Reizen. Ein funktioneller Abwehr- und Schutzmechanismus ist daher unerlässlich zur Vermeidung von Erkrankungen oder Infektionen des Auges. Störungen oder Veränderungen dieses komplexen Systems können zu einer Vielzahl unterschiedlicher Symptomatiken oder Pathologien der Augenoberfläche führen, unter anderem auch zu einer Keratoconjunctivitis sicca. Die typischen Symptome der, auch als Trockenes Auge bezeichneten Erkrankung, sind brennende, juckende, drückende und tränende Augen, Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit – ein Verlust an Lebensqualität, von dem mittlerweile nahezu jeder fünfte Deutsche betroffen ist.

Die Ursachen des Sicca-Syndroms sind sehr vielfältig und bedürfen ab einem bestimmten Schweregrad augenärztlicher Abklärung und Therapie. Außer dem Alter spielen Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, klimatisierte Räume, Zigarettenrauch und Chemikalien die größte Rolle. Aber auch verschiedene Pharmazeutika wie Betablocker oder Hormonpräparate (hormonelle Kontrazeptiva) sowie Vitamin-A-Mangel oder Diabetes können zum Trockenen Auge führen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05-2008.

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