Die Flimmerperimetrie in der Glaukomdiagnostik

Neues Verfahren zur Erkennung frühzeitiger Gesichtsfeldstörungen
Die Gesichtsfelduntersuchung ist besonders bei Glaukompatienten ein wichtiger Indikator zur Diagnosestellung und eine der wichtigsten Untersuchungen zur Verlaufsbeurteilung. In den letzten Jahren wurden verschiedene Perimetrieverfahren zur Diagnostik von frühzeitigen Gesichtsfeldstörungen entwickelt. Katja Göbel und Prof. Dr. Carl Erb stellen mit der Flimmerperimetrie ein neuartiges perimetrisches Verfahren vor und zeigen erste Untersuchungsergebnisse auf.

Zur Beurteilung der Funktion des Auges spielt die Perimetrie eine zentrale Rolle. Besonders bei Glaukompatienten ist die Gesichtsfelduntersuchung ein wichtiger Indikator zur Diagnosestellung und eine der wichtigsten Untersuchungen zur Verlaufsbeurteilung. Das Glaukom ist definiert als eine Gruppe von Erkrankungen, die zu einer progredienten Schädigung von retinalen Ganglienzellen und somit des Nervus opticus führt. Die Auswirkungen sind ein irreversibler Gesichtsfeldverlust und eine Visusminderung.

Das Gesichtsfeld ist laut Atlas der Computerperimetrie definiert als die „Summe aller Richtungen, in denen das Auge gleichzeitig Licht wahrnimmt“ (Weber 1993). Der heutige Goldstandard ist die achromatische (Weiß-auf-Weiß-) Perimetrie. Hierbei wird die Lichtunterschiedsempfindlichkeit getestet, welche über das parvo- und das magnozelluläre Ganglienzellsystem erfolgt. Der achromatische Stimulus ist unspezifisch, wodurch unterschiedliche Ganglienzellen angesprochen werden. Es kann zu einem Verlust von 40 bis 50 Prozent aller Ganglienzellen kommen, bevor erste Ausfälle in der Weiß-Weiß-Perimetrie auftreten.

In den letzten Jahren wurden verschiedene Perimetrieverfahren zur Diagnostik von frühzeitigen Gesichtsfeldstörungen entwickelt. Zugrunde liegt hier die Hypothese der reduzierten Redundanz. Diese besagt, dass kleine Zellpopulationen Funktionsausfälle weniger kompensieren können als große Zellpopulationen. Der frühe Funktionsausfall wird somit durch ein selektives Erfassen von einzelnen Ganglienzellpopulationen erfasst.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 04-2008.

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