Intravitreale Wirkstoffe bei chronischer, nichtinfektiöser Uveitis
Die Behandlung der nichtinfektiösen, posterioren Uveitis stellt sich oft als problematisch dar. Der überwiegend chronische Verlauf und der rezidivierende Charakter der Erkrankung erfordern eine langfristige Behandlung mit entzündungshemmenden beziehungsweise immunsuppressiven Wirkstoffen. Diese wurden bisher weitgehend systemisch verabreicht. Seit einiger Zeit steht zusätzlich die intravitreale Applikation zur Verfügung. Prof. Dr. Uwe Pleyer(Berlin)1 und Dr. Dicle Hazirolan (Ankara)2 fassen die bisherigen Erfahrungen mit intravitrealen Medikamentenapplikationen bei posteriorer Uveitis zusammen und weisen auf aktuelle Studien hin.
1 Uveitis-Zentrum, Charité Universitätsmedizin Berlin, Augenklinik Campus Virchow Klinikum
2 Ankara Training and Research Hospital, Ministry of Health, Department of Ophthalmology
Das Auge eignet sich wie kaum ein anderes Organ für eine gezielte, lokal eingesetzte Therapie. Die intraokularen Strukturen sind durch effektive innere und äußere Blut-Retina-Barrieren vor der Blutzirkulation geschützt und daher für eine systemische Behandlung wenig zugänglich. Dies erweist sich andererseits als Vorteil, da zum Beispiel intravitreal eingegebene Wirkstoffe ein geringes Risiko aufweisen, in die Blutbahn zu gelangen. Ebenfalls ist es vorteilhaft, dass die Oberfläche der Zielstrukturen (Retina, Choroidea) relativ gross ist, während das Gesamtvolumen des Auges verhältnismäßig klein ist; dadurch ergibt sich ein sehr günstiger Konzentrationseffekt. Dies hat unter anderem die breite Anwendung von Anti-VEGF-Behandlungen erst ermöglicht, die systemisch nicht tolerabel wäre. Als weiteres, wichtiges Indikationsfeld der intravitrealen Pharmakotherapie haben sich intraokulare Entzündungen herausgestellt. Vor allem die Behandlung der posterioren Uveitis ist oft problematisch. Der überwiegend chronische Verlauf und der rezidivierende Charakter der Erkrankung erfordern eine langfristige Behandlung mit entzündungshemmenden beziehungsweise immunsuppressiven Wirkstoffen. Diese wurden bisher weitgehend systemisch verabreicht. Seit einiger Zeit steht zusätzlich die intravitreale Applikation zur Verfügung. Das aktuelle Interesse fokussiert daher unter anderem auf die Vor- und Nachteile intravitrealer Medikamentenapplikation bei posteriorer Uveitis.