Interview mit Prof. Marcus Blum anlässlich der DGII 2023
„Klassische Augenheilkunde“
Der 37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie (DGII) mit Wet-Labs, Kursveranstaltungen und Programm für das Pflegepersonal findet vom 2. bis 4. März in Weimar statt. DER AUGENSPIEGEL sprach mit Tagungspräsident Prof. Marcus Blum (Erfurt) über die Präsenzveranstaltung, die unter dem diesjährigen Motto „Klassische Augenheilkunde“ steht.
Herr Professor Blum, seit 2001 sind Sie Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde in Erfurt. Welchen Stellenwert hat es für die Augenheilkunde in Thüringen, dass der Kongress der DGII erstmals in Weimar ausgerichtet wird?
Ein augenärztlicher Kongress wie die DGII ist für den Freistaat Thüringen ein eher seltenes Ereignis und für mich persönlich ist es eine große Ehre und Herausforderung, diesen Kongress zu gestalten. Die bewährte Unterstützung der Firma Congress Gerling ist enorm hilfreich. Wir versuchen ohne Online-Elemente auszukommen und denken, dass Weimar eine Reise wert ist. Wir werden uns tüchtig anstrengen, ein guter Gastgeber zu sein und vielleicht gelingt es ja, den einen oder anderen Teilnehmer positiv zu überraschen.
Die Augenheilkunde ist ein Innovationsfach, alle reden von der Zukunft – aber die diesjährige Tagung steht unter dem Hauptthema „Klassische Augenheilkunde“. Wie passt das, gerade für Sie als operierende Fachgesellschaft, zusammen? Welche Aspekte sollen mit der Themenwahl hervorgehoben werden?
Mein Vorgänger als Tagungspräsident, Dr. Peter Hoffmann, hatte kurz vor dem letztjährigen Kongress sinngemäß gesagt: 2020 war die DGII der letzte deutsche Kongress vor der Pandemie. Die DGII 2022 möchte die erste Tagung sein, die das Ende der Misere signalisiert. Mit dem Motto „Klassische Augenheilkunde“ soll nicht nur dem Kongressort Weimar Rechnung getragen werden, sondern die Gesellschaft möchte bewusst an die Zeit vor der Pandemie anknüpfen. Wir haben uns im Vorstand bemüht, den Kongressteilnehmern ein „klassisches“ Weiterbildungsprogramm mit praxisrelevanten Kursen, Übersichtsreferaten und freien Vorträgen zusammen zu stellen.
Das Tagungsprogramm bietet ein breit gefächertes Spektrum nicht nur zu den verschiedenen Teilaspekten der Katarakt- und refraktiven Chirurgie. Wie wichtig ist es als spezialisierte Fachgesellschaft, alle Bereiche der Augenheilkunde auf dem Kongress abzubilden?
Das Tagungsprogramm bietet in der Tat ein breit gefächertes Spektrum zu den verschiedenen Teilaspekten der Katarakt-chirurgie: von der Biometrie über Sitzungen zu multifokalen und torischen IOL, chromatischen Aberrationen bis zur postoperativen Nachsorge. Bei der refraktiven Hornhautchirurgie füllt das Problem der kornealen Ektasie eine komplette Sitzung und zu der mittlerweile etablierten Extraktion von Lentikeln aus der Hornhaut werden namhafte Referenten über den neusten Stand berichten.
In speziellen Sitzungen werden Strategien zur Augenoberflächentherapie, Glaukomchirurgie, die Hornhauttransplantation und ein „Update“ der Retinologischen Gesellschaft angeboten.
Traditionell werden auf dem Kongress die Ergebnisse der Umfrage von BDOC, BVA, DGII und DOG unter den deutschen Ophthalmochirurgen vorgestellt. Welche Trends und Ausblicke sind in den vergangen Jahren zu erkennen?
Die aktuelle Befragung läuft derzeit noch und daher liegen mir zum jetzigen Zeitpunkt die jüngsten Ergebnisse noch gar nicht vor. Selbst wenn ich sie hätte, würde Sie nur sehr ungern hier verraten – ich möchte Sie ja viel lieber motivieren, nach Weimar zu kommen und nochmals herzlich einladen. Für diejenigen, die aus terminlichen Gründen nicht kommen können wird es dann ja wie jedes Jahr auch eine Schriftfassung zum Nachlesen geben.
Herr Professor Blum, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Katica Djaković
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