Forschungspreis für Seltene Erkrankungen ausgeschrieben
Die Eva Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen vergibt 2017 in enger Kooperation mit der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) e.V. erneut einen Preis für ein Forschungsprojekt, das sich dem Thema Seltene Erkrankungen widmet. Der mit 50.000 Euro dotierte Forschungspreis ist nach der Schirmherrin von ACHSE, Eva Luise Köhler, benannt.
„Allein in Deutschland sind etwa vier Millionen Menschen von einer Seltenen Erkrankung betroffen. Diese Zahl macht deutlich, welch‘ großen Bedarf es an Wissen und Forschung auf dem Gebiet der Seltenen Erkrankungen gibt. Die Forschungsförderung ist für die Betroffenen deshalb ein so wichtiges, ja lebenswichtiges Anliegen!“, betont Eva Luise Köhler. Viele der über 6.000 Seltenen Erkrankungen bedeuten für den Patienten eine deutliche Verminderung der Lebensqualität und der Lebensdauer. Durch den Mangel an Forschung fehlen den „Waisenkindern der Medizin“ Medikamente und Therapien. Mit dem Eva Luise Köhler Forschungspreis soll die Durchführung beziehungsweise Anschubfinanzierung eines am Patientennutzen orientierten Forschungsprojektes im Bereich der Seltenen Erkrankungen ermöglicht werden. Der Forschungspreis macht zudem Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft darauf aufmerksam, dass die Forschung im Bereich der Seltenen Erkrankungen zu den vordringlichsten Aufgaben der Gesundheitspolitik gehören sollte.
Zur Vertiefung ihres Engagements für die Belange von Menschen mit Seltenen Erkrankungen initiierten Bundespräsident a.D. Horst Köhler und seine Frau im Jahr 2006 die Eva Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen. Die Stiftung setzt sich in enger Kooperation mit ACHSE, deren Schirmherrin Eva Luise Köhler ist, für die Forschung auf dem Gebiet der Seltenen Erkrankungen ein. Im Jahr 2007 lobte die Stiftung erstmals den mit 50.000 Euro dotierten Eva Luise Köhler Forschungspreis aus.
ACHSE ist ein Netzwerk von derzeit 120 Patientenorganisationen, die Kinder und Erwachsene mit chronischen seltenen Erkrankungen und ihre Angehörigen vertreten. In Deutschland leben rund 4 Millionen betroffene Menschen. Eine Erkrankung gilt als selten, wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen das spezifische Krankheitsbild aufweisen. Einige Erkrankungen sind sogar so selten, dass es in ganz Deutschland nur wenige Betroffene gibt. Die ACHSE hat es sich zur Aufgabe gemacht. die „Waisenkinder der Medizin“ und ihre spezifischen Probleme in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Durch Initiativen wie die Beratung betroffener Menschen, der ACHSE-Lotsin an der Charité, die Ärzte bei Diagnosesuche und im Umgang mit Seltenen Erkrankungen berät, durch Öffentlichkeitsarbeit und gesundheitspolitische Interessenvertretung werden konkrete Hilfestellungen für erkrankte Menschen angeboten.
Bewerbungsschluss für den Forschungspreis ist der 4. September 2016. Die feierliche Vergabe an den oder die Preisträger erfolgt voraussichtlich Ende Februar 2017 in Berlin. Interessierte Wissenschaftler erhalten detaillierte Informationen zur Bewerbung und die Bewerbungsunterlagen unter: http://www.achse-online.de
Quelle:
ACHSE – Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen e.V.