BVA beklagt mangelhafte Glaukomaufklärung
Das Glaukom sei zwar in der Bevölkerung heute als gefährliche Augenkrankheit bekannt, dennoch zähle die Erkrankung immer noch zu den häufigsten Erblindungsursachen in Deutschland. Verantwortlich dafür sei der Irrglaube, dass eine Druckmessung zur Vorsorge ausreiche, so der BVA.
Um die Gefahr der Erblindung durch ein Glaukom zu bannen, sollten die Bürger verstärkt darüber informiert werden, dass Druckmessen allein keine Vorsorgeuntersuchung ist. Fast die Hälfte aller Glaukompatienten habe einen „normalen“ Augeninnendruck und andererseits wisse man, dass ein erhöhter Augeninnendruck allein noch kein Indikator für ein behandlungsbedürftiges Glaukom sei, auch wenn der Sehnerv regelmäßig vom Augenarzt kontrolliert werden müsse, genauso wie der aller anderen über Vierzigjährigen, betonte Prof. Busse, Direktor der Universitäts-Augenlinik Münster und Wissenschaftlicher Beirat des Berufsverbandes der Augenärzte (BVA). Die Höhe des Augeninnendrucks habe nur im Zusammenhang mit dem Sehnervbefund einen diagnostischen Wert.
Patienten sollten dahingehend informiert werden, dass jeder ab 40 Jahren einmal im Jahr beim Augenarzt die komplette Glaukomvorsorgeuntersuchung mit Sehnerv-Check in Anspruch nehmen soll. Die Kosten von etwa 20 bis 30 Euro werden zwar von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht erstattet, seien aber eine gewinnbringende Investition zum Erhalt des Sehvermögens.