Fallbericht: Skleromalacia perforans bei granulomatöser Polyangiitis
Bei der Skleromalacia perforans handelt es sich um eine spezifische Form der nekrotisierenden anterioren Skleritis ohne Entzündungszeichen mit progressiv verlaufender Skleraausdünnung. Die Erkrankung tritt häufiger bei Frauen mit lang bestehender rheumatoider Arthritis auf. Sabine Seddig und Prof. Dr. Markus Kohlhaas (Dortmund) berichten über den Fall einer 70-jährigen Patientin, die sich in einem massiv reduzierten Allgemeinzustand mit einer schmerzlosen Rötung begleitet von Fremdkörpergefühl, Blendungsempfindlichkeit und zunehmender Sehminderung des linken Auges notfallmäßig in der Ambulanz vorstellte.
Eine 70-jährige Patientin in einem massiv reduzierten Allgemeinzustand mit einer schmerzlosen Rötung begleitet von Fremdkörpergefühl, Blendungsempfindlichkeit und zunehmender Sehminderung des linken Auges stellte sich in unserer Ambulanz notfallmäßig vor. Eine ähnliche Symptomatik hätte sich jetzt auch im rechten Auge entwickelt. Eine symptomatische Lokaltherapie erfolgte beidseits unter Floxal AS. Darunter sei es allerdings nicht zu einer Befundverbesserung gekommen. Aus der Augenanamnese war zu erfahren, dass die Patientin zuvor nur selten beim Augenarzt gewesen sei. Die erhobene Allgemeinanamnese bestand aus sehr widersprüchlichen Angaben, „sie sei gesund“ und momentan klage sie nur über eine beidseitige Beinschwäche. Eine rheumatische Erkrankung wurde verneint. Es erfolgte die stationäre Aufnahme der Patientin zur weiteren Abklärung einer Systemerkrankung mit Verdacht auf eine Kollagenose/Vaskulitis. Bei der Patientin bestand ein nicht medikamentös eingestellter arterieller Hypertonus, der bei Aufnahme entgleist war (RR 210/100 mmHg), zudem litt die Patientin unter einer Herzinsuffizienz bei koronarer Zweigefäßerkrankung mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion bei Zustand nach Myokarditis 01/2013 sowie unter einer chronischen Nierenerkrankung bisher ungeklärter Ätiologie.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juni 2014.