Epiretinales Gewebe bei ­Makulaschichtforamen

Neben den konventionellen traktiven epiretinalen Membranen, wie sie auch bei Makula Pucker auftreten, kommt bei der Mehrzahl der Augen mit Makulaschichtforamen homogenes atypisches epiretinales Gewebe vor. Die genaue Pathogenese und Morphologie von Augen mit makulaschichtforamenassoziierten epiretinalen Proliferationen ist bisher nicht vollständig geklärt. Nach derzeitigen Erkenntnissen handelt es sich dabei um dichtes Material der Glaskörperrinde mit eingelagerten Zellansammlungen. Dr. Denise Compera (München) erläutert Vorkommen und Charakterisierung von epiretinalem Gewebe bei Makulaschichtforamen.

Makulaschichtforamina müssen grundsätzlich von Pseudoforamina der Makula abgegrenzt werden, da Augen mit Makulaschichtforamen im Gegensatz zu Augen mit Pseudoforamen oft einen über viele Jahre stabilen Krankheitsverlauf aufweisen, sodass eine operative Intervention nur im Einzelfall sinnvoll erscheint (Compera et al. 2015). Zur Unterscheidung von Makulaschichtforamen und Pseudoforamen wurden mittels Optischer Kohärenztomographie festgelegte Diagnosekriterien formuliert. Demnach weisen Makulaschichtforamen eine irreguläre foveale Kontur, einen Defekt der inneren Fovea sowie eine innere Spaltbildung auf. Pseudoforamen hingegen sind eine Sonderform der epiretinalen Gliose und charakterisiert durch eine steile Kontur der Fovea, eine normale zentrale foveale Dicke sowie eine erhöhte parafoveale Netzhautdicke. Außerdem besitzen Pseudoforamen per definitionem eine traktive epiretinale Membran.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Januar 2016.

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