Die mögliche Rolle des Glaskörpers bei der Pathogenese der AMD

Aufgrund seiner anatomischen Lokalisation an der Makula wird der Glaskörper gegenwärtig als möglicher Co-Faktor in der Pathogenese der Altersbedingten Makuladegeneration (AMD) diskutiert. Bisherige Studien deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen vitreoretinaler Adhärenz beziehungsweise vitreoretinaler Traktion und exsudativer AMD hin. Ob eine physiologische oder mechanische oder enzymatisch induzierte Glaskörperabhebung einen positiven Effekt auf den Verlauf der exsudativen AMD hätte, kann jedoch aufgrund fehlender Studien noch nicht beurteilt werden. Ein Beitrag von Prof. Dr. Stefan Mennel, Prof. Dr. Carsten H. Meyer und Prof. Dr. Jörg Schmidt.

Die Altersbezogene Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für einen massiven Visusabfall mit Zentralskotom im Alter. Eine Vielzahl von epidemiologischen Studien haben verschiedenste Risikofaktoren für das Auftreten oder die Progression der Erkrankung aufgezeigt. Neben der exponentiellen Assoziation mit dem Alter sind Bevölkerung, genetische Faktoren, Umweltfaktoren wie Rauchen und Lichtexposition sowie auch Arteriosklerose mit der AMD in unterschiedlichem Ausmaß assoziiert (Holz 2004).

Das retinale Pigmentepithel (RPE) spielt eine zentrale Rolle in der Pathogenese der AMD. Reduzierte Phagozytoseaktivität aufgrund von Altersveränderungen der Zellen, Ablagerung von Stoffwechselendprodukten mit Drusenbildung und Verdickung der Bruch’schen Membran führen zu einer Funktionsstörung in der physiologischen Interaktivität der Photorezeptoraußensegmente mit dem RPE. Weiter beschriebene pathophysiologische Veränderungen sind Pigmentveränderungen des RPE, Reduktion antioxidativer Makulapigmente, Durchblutungsstörungen der Aderhaut- und Netzhautgefäße, Störung der Blut-Retina-Schranke sowie Entzündungsprozesse (Holz 2004).

Der Glaskörper wird aktuell – aufgrund seiner anatomischen Lokalisation an der Makula – als möglicher Co-Faktor in der Pathogenese der AMD diskutiert (Schulze et al. 2008).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05/2010.

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