Die lichtadjustierbare Linse (LAL)
Klinische Erfahrungen und erste Studienergebnisse
Die lichtadjustierbare Linse (LAL) kann postoperativ durch Beleuchtung mit UV-Licht der Wellenlänge 365 nm ihre Form und ihren Brechwert modifizieren. Sie ermöglicht eine nichtinvasive und präzise postoperative Anpassung der Linsenstärke. Damit können nach Kataraktchirurgie verbleibende sphärische und astigmatische Refraktionsfehler korrigiert werden, um Emmetropie oder eine bestimmte Refraktion zu erreichen. Dr. Fritz Hengerer und Prof. Dr. Burkhard Dick berichten über ihre klinischen Erfahrungen und stellen erste Studienergebnisse der Universitäts-Augenklinik Bochum vor.
Trotz gegenwärtiger Fortschritte in präoperativer Biometrie sowie verfeinerter Operationsmethoden, wie beispielsweise Mikroinzisionstechniken, sind viele Patienten nach Kataraktchirurgie weiterhin auf eine Korrekturbrille angewiesen, um einen optimalen Fern- und Nahvisus zu erreichen. Die exakte präoperative Berechnung und Auswahl der zu implantierenden Intraokularlinse ist daher ein wesentlicher Aspekt zu Vermeidung residualer Refraktionsfehler. Jedoch können diese auch durch postoperative Positionsänderungen der Intraokularlinse in der Hinterkammer durch Kapselsackschrumpfung oder durch einen postoperativen Astigmatismus bedingt sein. Besonders relevant ist die präzise präoperative Bestimmung der zu implantierenden Linsenstärke für Patienten mit höherer Ametropie oder nach bereits durchgeführten refraktiven Eingriffen an der Hornhaut, aber auch für die Verwendung von multifokalen, akkommodativen oder asphärischen Intraokularlinsen. Einige Patienten entscheiden sich nach Implantation einer IOL zusätzlich für keratorefraktive Verfahren, um völlige Brillenfreiheit zu erreichen.
Eine mögliche Alternative für den Ausgleich residualer Refraktionsfehler stellt die Implantation der so genannten lichtadjustierbaren Linse (LAL) dar, mit der eine postoperative, nichtinvasive Anpassung der Linsenstärke mit Hilfe von UV-Licht der Wellenlänge 365 nm möglich ist.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 06/2009.