Turnover der Mikroaneurysmata als prädiktiver Faktor für DMÖ

Automatisierte Fundusanalyse zur Früherkennung diabetischer Fundusveränderungen
In der Vergangenheit wurden Veränderungen des diabetischen Fundusbildes wie Mikroaneurysmata ausgezählt, um den Grad der Retinopathie zu ermitteln. Nicht berücksichtigt wurde dabei die Dynamik dieser Veränderungen. Heute erlauben automatisierte Fundusanalysen den so genannten Turnover diabetischer Fundusveränderungen zu ermitteln und damit einen Eindruck über die tatsächliche Aktivität der diabetischen Retinopathie zu erhalten. Prof. Dr. Christos Haritoglou (München) erläutert eine neue Software, die es ermöglicht, das Risiko für die Entstehung visusbedrohender Komplikationen wie das diabetische Makulaödem einzuschätzen.

Die diabetische Retinopathie ist heute die häufigste Erblindungsursache im erwerbsfähigen Alter, also zwischen dem 30sten und 60sten Lebensjahr (Harris 1998). Nach der Altersbedingten Makuladegeneration ist die diabetische Retinopathie die zweithäufigste Erblindungsursache in Deutschland (Krumpatzky et al. 1999), wobei mit ungefähr 6.000 bis 10.000 Neuerblin-dungen pro Jahr gerechnet werden muss, die Zahl der Neuerkrankungen liegt bei 50.000 bis 60.000 pro Jahr. Diabetiker haben ein zehn- bis 20-fach höheres Erblindungsrisiko als die gesunde Bevölkerung. Somit stellt die diabetische Retinopathie neben dem individuellen Schicksal eine erhebliche sozioökonomische Herausforderung dar. Letzteres vor allem auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die sich wandelnden Lebens- beziehungsweise Ernährungsgewohnheiten in den Industrienationen, vor allem in der jüngeren Bevölkerung, die Prävalenz dieser Erkrankung weiter ansteigen lassen werden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 11/2012.

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