Die Laterna magica
Serie zur Sammlung Roth
Die Welt zu sehen und das Geschehen für spätere Generationen im Bild festzuhalten war bereits in der Urgeschichte der Menschheit ein eigenes Thema. Schon in den steinzeitlichen Höhlen finden die Archäologen Abbildungen der damaligen Welt. Eine Weitergabe der Darstellungen, ihre Speicherung auf einem Medium oder gar die Wiedergabe an anderer Stelle waren unmöglich. Dies änderte sich erst mit der Erfindung der Camera obscura, deren optische Eigenschaften im Rahmen früher Experimente zur Ausbreitung und Brechung von Licht in arabischen Kreisen entdeckt wurde. Sie bestand aus einem geschlossenen Kasten, an dessen Frontseite sich im Zentrum ein kleines Loch befand. An der rückseitigen Innenwand erschien dann die Außenwelt, wie sie vor dem Kasten existierte, nur seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend. Das Bild tauchte zwar nun als Kopie an einer anderen Stelle auf. Aber es war weder transportfähig, noch gelang es, dies zu vervielfältigen.
Von Dr. Hans-Walter Roth (Ulm).
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Dezember 2015.