Diagnostik des Glaskörpers

Entwicklung einer Formel zur individuellen Berechnung des Glaskörpervolumens

Die Diagnostik des Glaskörpers oder dessen detaillierte Untersuchung bleibt oft auf der Strecke. Im ophthalmologischen Alltag dominieren Glaskörpertrübungen und Glaskörperblutungen. Eine teilweise oder völlige Abhebung des Glaskörpers von der Netzhaut und die möglichen Folgen einer Netzhautabhebung werden mit Patientinnen und Patienten regelmäßig erörtert. Die anatomischen Größenverhältnisse sowie das exakte Volumen des Glaskörpers werden aber meist nicht evaluiert und bei intravitrealen Therapien bisher auch nicht berücksichtigt. Dr. Andreas F. Borkenstein (Graz) gibt einen Überblick seiner experimentellen Studie und berichtet von der Entwicklung einer Kalkulationsformel, um das exakte, individuelle Glaskörpervolumen zu berechnen.

Der Glaskörper ist eine transparente, hydrophile, geleeartige Struktur und nimmt etwa 80 Prozent des Auges ein (Abb. 1). Er trägt dazu bei, die Transparenz und die Struktur des Auges zu erhalten. 

Corpus vitreum

Der Hauptbestandteil des Glaskörpers ist Wasser (99 Prozent). Er ist frei von Gefäßen und Nerven. Die Grundsubstanz zwischen den Glaskörperfibrillen ist eine amorphe, zähflüssige Masse, in der Hyaluronsäure gelöst ist. Hauptbestandteile sind Salze, Zucker, Vitrosin und diverse Proteine. Anorganische Ionen im Glaskörper umfassen Natrium, Kalium, Kalzium, Chlorid, Magnesium, Phosphat und Bikarbonat. Zu den anorganischen Coenzymen im Glaskörper gehören Eisen, Kupfer, Mangan und Selen. Immunglobuline (ieL IgG) sowie Hyalozyten (Glaskörperzellen), welche Kollagen und Hyaluronsäure produzieren, sind ebenfalls im Glaskörper vorhanden. Der gesamte Glaskörper ist von einem gleichmäßig strukturierten Kollagenfasergerüst durchzogen. Das Kollagengerüst ist in der Peripherie dichter und kreisförmig ausgerichtet. Der zentrale Glaskörper hat weniger Fibrillen und ist flüssiger als der Kortex.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL November 2023.

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