Das vitreomakuläre Traktionssyndrom

Pharmakologische Vitreolyse als zukünftige Therapieoption?
Das vitreomakuläre Traktionssyndrom (VMTS) ist gekennzeichnet durch eine anomale hintere Glaskörperabhebung mit per-sistierender Glaskörperadhäsion an der Makula und wird bis heute chirurgisch behandelt. Moderne bildgebende Verfahren wie das hochauflösende Spectral-Domain-OCT (SD-OCT) ermöglichen mittlerweile einen immer detaillierteren Einblick in die retinale Mikrostruktur und den vitreoretinalen Übergang. So konnte in jüngsten Studien zur pharmakologischen Vitreolyse bei Patienten mit symptomatischer vitreomakulärer Adhäsion und Traktion ein therapeutischer Effekt nachgewiesen werden – ein wichtiger Schritt hin zu einer pharmakologischen Behandlung. Priv.-Doz. Dr. Mathias Maier, Dr. Nikolaus Feucht und Prof. Dr. Dr. Chris P. Lohmann (München) fassen die aktuellen Studienergebnisse zum VMTS zusammen.

Das vitreomakuläre Traktionssyndrom (VMTS) wurde erstmals 1970 von Reese et al. als seltene vitreomakuläre Errankung beschrieben und histologisch bestätigt. Das vitreomakuläre Traktionssyndrom ist gekennzeichnet durch eine anomale hintere Glaskörperabhebung (AHGA) mit persistierender Glaskörperadhäsion an der Makula. Diese Adhäsion bedingt eine Verdickung der Makula, ein Makulaödem und damit eine verminderte Sehschärfe. Moderne bildgebende Verfahren wie das hochauflösende Spectral-Domain-OCT (SD-OCT) ermöglichen einen immer detaillierteren Einblick in die retinale Mikrostruktur und den vitreo-retinalen Übergang. Vitreomakuläre Adhärenzen und Traktionen und deren Auswirkung auf die Netzhaut lassen sich damit genau darstellen. Bei VMTS kann eine Spontanheilung eintreten, wenn es zu einer kompletten hinteren Glaskörperabhebung kommt (Sebag und Wang 2010). Das vitreomakuläre Traktionssyndrom wurde und wird bis heute chirurgisch behandelt. In Studien zur pharmakologischen Vitreolyse konnte bei Patienten mit symptomatischer vitreomakulärer Adhäsion und Traktion ein therapeutischer Effekt nachgewiesen werden (Benz et al. 2010; de Smet et al. 2009; Gandorfer 2011; Haller 2011; Stalmans 2012). Diese Studienergebnisse stellen einen wichtigen Schritt hin zur pharmakologischen Behandlung der vitreomakulären Adhäsion und Traktion dar.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 01/2013.

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