Das Auge im Alter

Serie zur Sammlung Roth
Alt sein ist unaufhaltsames Schicksal, denn spätestens mit dem Tag seiner Geburt, beginnt der Mensch schon zu altern. Der Prozess geht schleichend voran. Alle Teile des Körpers sind mehr oder weniger gleich davon betroffen, auch im Auge spiegelt sich dieser Vorgang wieder. Während ein Neugeborenes noch bis auf wenige Zentimeter Abstand vor seinem Auge alles scharf erkennen kann, ist dies bald schon nicht mehr der Fall. Mit zunehmendem Alter bedarf es beim Sehen in der Nähe, vor allem aber beim Lesen, einer Brille. Diese Situation machen sich Künstler immer wieder zum Motiv.

Auf dieser Lithographie aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird die Problematik alternder Menschen in aller Feinheit dargestellt. Eine alte Frau, vermutlich die Großmutter, sitzt im Lehnstuhl. Die Hände liegen auf ihrem Schoß, in der linken Hand hält sie ein Kleidungsstück, das sie wohl flicken will. Ihre Füße ruhen dabei auf einem flachen Schemel. Auf dem Holzstuhl gegenüber liegt ihr Strickzeug. Eine Katze betrachtet schläfrig das Schauspiel, es ist in der Tat ein Idyll.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Januar 2017.

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