Kurznachrichten

DOG-Kongress: Innovative Therapieansätze bei Altersblindheit

Die AMD-Therapie ist ein zentraler Themenschwerpunkt auf dem 106. Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), der ab 18. September in Berlin tagt. Etwa 4,5 Millionen Deutsche leiden an der Netzhauterkrankung AMD, bei deren Behandlung neben neuen Medikamenten jetzt auch Technologien aus der Molekularbiologie zum Einsatz kommen sollen. Gene, die eine AMD verursachen, lassen sich damit gezielt ausschalten.

Telemedizin-Projekt: Glaukom-Spezialsprechstunde

Den ersten landesweiten Vertrag zur besseren Versorgung von Glaukompatienten haben die Universitäts-Augenklinik Greifswald und die Techniker Krankenkasse (TK) in Mecklenburg-Vorpommern geschlossen. TK-Versicherte profitieren künftig von diesem bundesweit einmaligen Telemedizin-Projekt, bei dem Glaukom- und Blutdruck-Messwerte regelmäßig in einer elektronischen Patientenakte erfasst und die Therapie zeitnah auf das individuelle Krankheitsbild angepasst werden kann.

European Vision Award 2008 für Priv.-Doz. Dr. Scholl

European Vision Award 2008 für Priv.-Doz. Dr. Scholl

Priv-Doz. Dr. Hendrik Scholl, Oberarzt an der Univ.-Augenklinik Bonn, erhält den European Vision Award 2008. Diese Auszeichnung gehört zu den angesehensten Wissenschaftspreisen der Augenheilkunde in Europa. Sie wird vergeben vom European Vision Institute, einem europaweiten Zusammenschluss führender Universitätsaugenkliniken und Forschungsinstitute aus 16 Ländern. Scholl wird ausgezeichnet für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Erforschung erblicher Netzhauterkrankungen und der altersabhängigen Makuladegeneration. Außerdem werden seine Verdienste in der Planung und Koordinierung europäischer Forschungsprojekte gewürdigt.

Sehstörungen erhöhen Suizidrisiko

Schwerwiegende Augenkrankheiten sind nicht nur eine körperliche Behinderung. Der Verlust der Sehkraft geht für die meisten Menschen auch mit psychischen Belastungen einher. Wenn im Alter weitere körperliche Gebrechen hinzukommen, sind viele Patienten mit Sehstörungen selbstmordgefährdet, warnt Prof. Dr. Frank G. Holz, Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), anlässlich einer aktuellen Untersuchung. Augenärztliche Diagnostik und Therapie sei gerade auch im Alter unerlässlich.

Ein „rotes Auge“ ist keine Bagatelle

Eine Entzündung der Iris kann schon bei Kleinkindern auftreten. Ein „rotes Auge“ ist keine Bagatelle – unabhängig vom Alter des Betroffenen. Gerade bei Kindern sei eine differenzierte Diagnostik wichtig, betont Priv.-Doz. Dr. Dietlind Friedrich vom Ressort Strabismus im Berufsverband der Augenärzte. Eine mögliche Ursache für dieses Symptom ist eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iritis), die beispielsweise als Begleiterscheinung des kindlichen Rheumas schon bei Kleinkindern auftreten kann. Diese Entzündung kann nur an der Spaltlampe, dem Spezialmikroskop des Augenarztes, sicher festgestellt werden.

Erste Erfolge mit Retinatransplantation

Die Transplantation von fetalen Netzhautabschnitten hat in einer Phase-II-Studie bei sieben von zehn Patienten mit degenerativen Retinaerkrankungen die Sehleistung verbessert, berichtet das American Journal of Ophthalmology (2008; doi: 10.1016/j.ajo.2008.04.009). Sechs Patienten litten an einer Retinitis pigmentosa (RP), vier an der trockenen Form einer Altersbedingten Makuladegeneration (AMD).