DOG-Kongress: Innovative Therapieansätze bei Altersblindheit
Die AMD-Therapie ist ein zentraler Themenschwerpunkt auf dem 106. Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), der ab 18. September in Berlin tagt. Etwa 4,5 Millionen Deutsche leiden an der Netzhauterkrankung AMD, bei deren Behandlung neben neuen Medikamenten jetzt auch Technologien aus der Molekularbiologie zum Einsatz kommen sollen. Gene, die eine AMD verursachen, lassen sich damit gezielt ausschalten.
Ein neuer Therapieansatz zielt darauf ab, dass VEGF gar nicht erst gebildet wird. Zum Tragen kommt hier die sogenannte RNA-Interferenz. „Dabei handelt es sich um ein molekularbiologisches Verfahren, mit dem sich einzelne Gene gezielt ‘stumm schalten’ lassen. Bei der AMD geht es darum, das Gen außer Gefecht zu setzen, das für die Bildung von VEGF verantwortlich ist“, erläutert Holz im Vorfeld des DOG-Kongresses. „Inwieweit dieser spannende neue Ansatz bei Patienten funktioniert, wird derzeit noch untersucht.“
Während für die feuchte AMD bereits verschiedene Medikamente zur Verfügung stehen, ist für die trockene Form, von der noch mehr Menschen betroffen sind, bislang noch kein wirksames Präparat auf dem Markt. Eine Verbesserung des Krankheitsbildes versprechen sich die Ärzte allerdings von dem Wirkstoff Fenretinide, der sich derzeit in der Testphase befindet. Welches Potenzial er für die AMD-Therapie birgt, werden Holz und seine Kollegen aus Wissenschaft und Medizin auf dem DOG-Kongress diskutieren.