Autofluoreszenz zur Diagnose hereditärer Netzhautdystrophien

Photorezeptoren (Zapfen und Stäbchen) und das retinale Pigmentepithel (RPE) bilden eine funktionelle Einheit, daher kommt es im Verlauf von retinalen Erkrankungen – unabhängig davon, welches die erstbetroffene Struktur ist – immer zu einer Mitbeteiligung des RPE. Diese Mitbeteiligung zeigt sich in der Fundusautofluoreszenz entweder als teilweise charakteristisches hyperfluoreszentes Muster oder als RPE-Atrophie. Dr. Tobias Hager und Prof. Dr. Berthold Seitz (Homburg/Saar) erörtern im Folgenden die Autofluoreszenz zur Diagnose von hereditären Fundusdystrophien.

Das retinale Pigmentepithel (RPE) ist insbesondere für die Phagozytose der Photorezeptoraußensegmente verantwortlich. Dabei sammeln sich N-Retinyliden-N-Retinylethanolamin (auch kurz als A2E bezeichnet, da es aus Vitamin-A-Aldehyd und Ethanolamin im Verhältnis 2:1 synthetisiert werden kann) und seine Photoisomere, die während des Sehzyklus entstanden sind, im RPE an und bilden einen Großteil des Lipofuszinkompartiments (Spaide 2008; Sparrow und Boulton 2005). Durch Bestrahlung mit Licht im Wellenlängenbereich von 480 nm können A2E und seine Photoisomere Licht aussenden (so genannte Fluoreszenz).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 11-2013.

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