Autor: Ulrike Lüdkte

Verbesserte Diabetes-Diagnostik durch Laserscantechnologie

Eine Gruppe um Prof. Dr. Rudolf Guthoff von der Universitäts-Augenklinik Rostock arbeitet seit einigen Jahren an der Entwicklung von Aufnahmetechniken der Hornhaut, die am Patienten mikroskopische Vergrößerungen erlauben. In Kooperation mit der Firma Heidelberg Engineering GmbH (Dossenheim) wurde dazu ein marktfähiges Gerät entwickelt, das auf der Basis der Laserscantechnologie arbeitet. Wie die Universität mitteilte, erlauben die Weiterentwicklungen eine dreidimensionale Darstellung der menschlichen Hornhaut, die bisher für kaum möglich gehalten worden sei. Die Entwicklungen basieren im Wesentlichen auf den experimentellen Arbeiten der Physiker Prof. Dr. Joachim Stave und Privatdozent Dr. Oliver Stachs von der Universität Rostock und könnten unter anderem zur verbesserten Diagnostik bei Diabetespatienten eingesetzt werden.

Rauchen und Gene sind Hauptrisikofaktoren für AMD

In Deutschland leiden etwa 4,5 Millionen Menschen unter einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Diese Netzhauterkrankung stellt heute in den Industrienationen die häufigste Ursache für Erblindung in der älteren Bevölkerung dar. Größter Risikofaktor ist das Rauchen. Auch genetische Anlagen, so zeigen aktuelle Studien, spielen eine erhebliche Rolle in Krankheitsentwicklung und –verlauf, melddet die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) weist darauf hin, wie wichtig es ist, Patienten frühzeitig zu helfen, um Blindheit und Hilflosigkeit zu vermeiden.

Glaskörpertrübung: Lästig, aber meist harmlos

Kleine schwarze Punkte tanzen vor dem Auge, dann wieder verschwinden sie aus dem Gesichtsfeld. Nein, es sind keine Mücken, die vor dem Gesicht herumschwirren, die Störung liegt im Auge selbst. Augenärzte können die Patienten in der Regel beruhigen: So genannte fliegende Mücken, die „Mouches volantes“ sind harmlos. Wenn allerdings diese Trübungen plötzlich deutlich zunehmen oder mit Lichtblitzen kombiniert sind, kann eine beginnende Netzhautablösung vorliegen. Dann muss kurzfristig eine augenärztliche Untersuchung erfolgen, darauf weist der Berufsverband der Augenärzte (BVA) hin.

Forschung zu diabetischer Retinopathie und körpereigenem Schutzsystem

Wissenschaftler der Medizinischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus sowie des Instituts für Physiologie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden haben in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Dresdner Uniklinikums jetzt erstmals herausgefunden, dass ein körpereigenes Schutzsystem die Gefäßneubildung in der Retina hemmen kann, teilte die Universität Dresden mit.

Therapiefreiheit bei der Auswahl des VEGF-Hemmers endgültig bestätigt

Auch die Firma Novartis erkenne nun die Therapiefreiheit der Augenärzte bei der Behandlung der feuchten AMD mit VEGF-Hemmer an, teilte RA Reinhold Preißler im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Ophthalmochirurgen (BDOC) mit. Dies sei eines der wichtigsten Ergebnisse des Rechtsstreits vor dem LSG Düsseldorf, in dem die Firma Novartis als Hersteller von Lucentis den BDOC, die VOA und verschiedene Krankenkassen verklagt hatte.

Früherkennung der Neuropathie durch konfokale Mikroskopie der Kornea

Mehr als die Hälfte aller Diabetiker entwickelt eine diabetische Neuropathie. Künftig könnte eine mikroskopische Analyse der Augenhornhaut die Früherkennung von krankhaften Veränderungen ermöglichen und Betroffene vor schweren Nervenschäden bewahren, so die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). DOG-Experten an der Universitätsaugenklinik Rostock entwickeln derzeit eine Methode, die mithilfe digitaler Bildverarbeitung der konfokalmikroskopischen Bilder erste Anzeichen einer Neuropathie erkennt. Damit ließe sich zukünftig die aktuelle Situation des Patienten zuverlässig und ohne operativen Eingriff ermitteln.

Morbus Stargardt: Studie mit embryonalen Stammzellen

In einer amerikanischen Studie sollen bei zwölf Patienten, die an Morbus Stargardt leiden, aus embryonalen Stammzellen hergestellte RPE-Zellen subretinal implantiert werden. Nach vielversprechenden Ergebnissen bei Ratten und Mäusen dürfe das Verfahren jetzt erstmals auch an Menschen getestet werden, meldet die Nachrichtenagentur dpa. So habe das Biotech-Unternehmen Advanced Cell Technology (ACT) mitgeteilt, dass die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA nach langem Zögern ihre Zustimmung gegeben habe.

Binokulare Rivalität beim Sehen als Schlüssel zum Bewusstsein

Normalerweise rechnet das Gehirn die leicht unterschiedlichen Bilder der beiden Augen zu einem stimmigen Bild um. Wenn sich die Sehinformationen jedoch widersprechen, also dem rechten und linken Auge jeweils ein anderes Bild dargeboten wird, wird nacheinander nur das Gesehene des einen und dann des anderen Auges wahrgenommen – es kommt zu einem spontanen Wahrnehmungswechsel. Diese so genannte „binokulare Rivalität“ haben nun Forscher um Andreas Bartels am Werner Reichardt-Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) und am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen genutzt, um einige der Schaltkreise im parietalen Kortex, die zum bewussten Sehen beitragen, zu entziffern, teilt die Universiät Tübingen mit.