Rauchen und Gene sind Hauptrisikofaktoren für AMD

In Deutschland leiden etwa 4,5 Millionen Menschen unter einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Diese Netzhauterkrankung stellt heute in den Industrienationen die häufigste Ursache für Erblindung in der älteren Bevölkerung dar. Größter Risikofaktor ist das Rauchen. Auch genetische Anlagen, so zeigen aktuelle Studien, spielen eine erhebliche Rolle in Krankheitsentwicklung und –verlauf, melddet die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) weist darauf hin, wie wichtig es ist, Patienten frühzeitig zu helfen, um Blindheit und Hilflosigkeit zu vermeiden.

Die Gefahr, an einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) zu erkranken, nimmt im Alter zu: Während 15 Prozent der 65- bis 74- Jährigen von einem Frühstadium betroffen sind, leiden bereits fast ein Drittel der über 85-Jährigen an der Netzhautkrankheit. „Es ist zu vermuten, dass in etwa zehn Jahren über eine Million Deutsche an einem Spätstadium von AMD erkranken werden“, prognostiziert DOG-Pressesprecher Professor Dr. Christian Ohrloff. „Diesen Patienten drohen massive Einschränkungen der Lebensqualität und der vollständige Verlust des Augenlichts“, so der Direktor der Universitäts-Augenklinik in Frankfurt am Main.  „Da der demografische Wandel die Zahl der Betroffenen steigen lässt, wächst sowohl in der Forschung, als auch aus Sicht der Gesundheitsökonomie das Interesse an Maßnahmen, die das Auftreten der Makuladegeneration verzögern oder sogar verhindern“, erläutert Ohrloff. Künftige Studien müssten Erkenntnisse hinsichtlich spezifischer umweltbedingter und genetischer Risiken und deren Wechselwirkungen erbringen.

Quelle: M. Dietzel, A. Farwick, H.-W. Hense: Genetik und Risikofaktoren der exsudativen AMD. In: Der Ophthalmologe, 2010, Vol. 107: 1103-1108

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