Morbus Stargardt: Studie mit embryonalen Stammzellen

In einer amerikanischen Studie sollen bei zwölf Patienten, die an Morbus Stargardt leiden, aus embryonalen Stammzellen hergestellte RPE-Zellen subretinal implantiert werden. Nach vielversprechenden Ergebnissen bei Ratten und Mäusen dürfe das Verfahren jetzt erstmals auch an Menschen getestet werden, meldet die Nachrichtenagentur dpa. So habe das Biotech-Unternehmen Advanced Cell Technology (ACT) mitgeteilt, dass die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA nach langem Zögern ihre Zustimmung gegeben habe.

Morbus Stargardt ist eine erbliche Makuladegeneration, die meist im Alter von zehn bis 20 Jahren einsetzt und das Sehvermögen fortschreitend einschränkt. Bisher gibt es kein Therapie, die die Krankheit aufhalten würde. „Bei Ratten brachten die Stammzellen eine hundertprozentige Besserung im Vergleich zu nicht behandelten Tiere“, erklärte der leitende Wissenschaftler von ACT, Dr. Robert Lanza. Auch Mäuse hätten die „fast normale Funktion“ ihrer Augen zurückerlangt. „Jetzt hoffen wir, dass wir ähnliche Erfolge bei Patienten mit unterschiedlichen Formen der Makuladegeneration erzielen.“

Das Verfahren, das Pigmentepithelzellen aus den Stammzellen menschlicher Embryonen gewinnt, wird zunächst nur an zwölf Patienten getestet. Bevor es in den USA größer zum Einsatz kommen könnte, dürften aber noch etliche Jahre vergehen. Ob es in Deutschland je zugelassen wird, ist wegen der Benutzung embryonaler Stammzellen fraglich, so die Nachjrichtenagentur.

Eigenen Angaben zufolge gewinnt das Unternehmen die embryonalen Stammzellen aus überzähligen Embryonen aus reproduktionsmedizinischen Zentren und entnehmen ihnen lediglich in einem frühen Stadium nur eine der acht Zellen, aus denen sie zu dem Zeitpunkt bestehen. Die Embryonen erlitten durch die Entnahme einer Zelle in diesem Stadium keinen Schaden und könnten anschließend weiter wachsen, heißt es seitens des Unternehmens.

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