Zirkulierende Tumorzellen bei uvealen Melanomen – ein neues diagnostisches Tool?

Das uveale Melanom ist der häufigste primär intraokulare Tumor des Erwachsenen, wobei es bei etwa 50 Prozent der betroffenen Patienten im Verlauf ihrer Erkrankung zu einer systemischen Metastasierung kommt, für die derzeit keine effektiven Therapieformen existieren. Die Metastasierungsrate zeigt sich unverändert, so dass trotz Fortschritten in der Behandlung des primären Tumors bei uvealen Melanomen nur eine geringe Überlebenszeit besteht. Als einer der wichtigsten prognostischen Marker wird die Monosomie-3 verwendet. Priv.-Doz. Dr. Julia Lüke, Dr. Aysegül Tura, ­Priv.-Doz. Dr. Matthias Lüke und Prof. Dr. Salvatore Grisanti (Lübeck) berichten über eigene Studien zu zirkulierenden malignen Zellen als neuem diagnostischen Tool bei der Identifikation und im Rahmen der Behandlung von Hochrisikopatienten, bei denen eine metastatische Absiedlung wahrscheinlich ist.

Das Aderhautmelanom ist der häufigste, primär bösartige Tumor des Augeninneren im Erwachsenenalter. Initial wächst dieser Tumor des Augeninneren zunächst asymptomatisch. Symptome treten erst auf, wenn das Tumorwachstum die optische Achse involviert oder sich eine begleitende Flüssigkeitsansammlung unter der Netzhaut bildet. Jährlich erkranken pro einer Million Einwohner etwa sechs bis sieben Menschen an einem Aderhautmelanom in Ländern mit hauptsächlich kaukasischer Bevölkerung (Inskip 2001; Singh et al. 2005).

Trotz erfolgreicher lokaler Tumorkontrolle verstirbt die Hälfte der betroffenen Patienten an den Folgen einer systemischen Metastasierung. Kann eine Metastasierung klinisch nachgewiesen werden, bestehen weiterhin keine evidenzbasierten Therapiekonzepte. Zu diesem Zeitpunkt umfasst die zu erwartende Überlebenszeit nur 12 bis 14 Monate (Kivelä et al. 2006; Singh et al. 2005). Et­ablierte Prognosefaktoren eines klinisch auf das Auge beschränkten Prozesses sind zum Beispiel der größte Basaldurchmesser, Ziliarkörperinvasion und extraokuläres Wachstum. Jedoch ist keiner dieser Faktoren alleine oder deren Kombination ausreichend, um das Auftreten von Metastasen in einem individuellen Patienten vorherzusagen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 03/2013.

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