Verbesserte Diagnostik durch den Einsatz virtueller Techniken
Erste Forschungsergebnisse zu VR-Anwendungen
Virtuelle Techniken werden in der Augenheilkunde bereits eingesetzt und sollen die Diagnostik von Augenerkrankungen verbessern und vereinfachen. Eine Arbeitsgruppe der Universitäten Erlangen-Nürnberg und LMU München hat mehrere Softwarepakete für Virtual Reality (VR)-Headsets entwickelt und getestet, die telemedizinische visuelle Tests durchführen können. Von Prof. Georg Michelson1, Dr. rer. biol. hum. Dipl. Ing. Folkert Horn1, Priv.-Doz. Dr. med. Dr. rer. biol. hum. Bettina Hohberger1, Matthias Ring2, Elisabeth Grau1, Stefan Andrae1, David Kara1, Sabine Erbes1, Benedikt Kutzner1, Wolfgang Mehringer, M.Sc.2, Prof. Björn Eskofier2 und Prof. Albrecht Schmidt3/.
1Augenklinik mit Poliklinik, Erlangen-Nürnberg (FAU); 2Machine Learning and Data Analytics (MaD) Lab, Department Artificial Intelligence in Biomedical Engineering (AIBE), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU); 3Human Centered Ubiquitous Media Group, Department of Computer Science, Ludwig-Maximilians-Universität München
Der Einsatz von digitalen Technologien, insbesondere virtuelle und erweiterte Realität, verbessert und vereinfacht die Diagnostik von Augenerkrankungen. Unsere Lösungsansätze beruhen auf zwei Technologien. Beide Systeme nutzen eingebautes Eye-Tracking, um durch Messung unwillkürlicher Augenbewegungen frühzeitig eine Augenerkrankung zu erkennen oder um durch Untersuchungen die Symptome einer bereits diagnostizierten Augenerkrankung zu überwachen.
Augmented Reality
Erweiterte Realität (engl. Augmented Reality, AR) stellt die erste Technologie dar. AR-Datenbrillen ermöglichen eine Einblendung von virtuellen Objekten in die echte Welt. Diese erweiterte Realität kann sehr vielseitig eingesetzt werden, daher ist in den nächsten Jahren eine verbreitete Nutzung dieser Technologie im Alltag zu erwarten. AR-Datenbrillen können beispielsweise Patienten mit Zentralskotom ein kleines Ziffernblatt vergrößert und vereinfacht darstellen, sodass der Patient mit eingeschränktem Zentralvisus die Informationen wieder wahrnehmen kann.
Virtual Reality
Virtuelle Realität (engl. Virtual Reality, VR) ist die zweite Technologie. VR-Brillen stellen ausschließlich eine virtuelle Realität dar, in der man sich wie in einem Raum bewegen kann. Die echte Welt ist dabei nicht mehr sichtbar. VR-Brillen sind mobil und können generell überall, also beispielsweise von Zuhause oder beim Augenarzt, für Augenuntersuchungen verwendet werden. Es werden dabei keine teuren und großen Geräte, sondern günstige Geräte für den Endverbrauchermarkt verwendet.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL März 2022.