FDT-Perimetrie in der -Glaukomfrüherkennung
Studie zum Stellenwert von Matrix und HEP
Die Weiß-auf-Weiß-Perimetrie ist und bleibt der Goldstandard für die Diagnosestellung und Verlaufskontrolle beim manifesten Glaukom. Jedoch werden Veränderungen erst manifest, wenn mehr als 50 Prozent der Nervenfasern bereits betroffen sind. Ein neueres Testverfahren stellt die Frequency-Doubling-Technologie (FDT) dar, mit der selektiv die M-Typ-Ganglienzellen stimuliert werden, die aufgrund ihrer dickeren Axone vermutlich anfälliger für einen glaukomatösen Schaden sind. Dr. Verena Prokosch-Willing (Münster) erläutert das FDT-Verfahren und stellt Ergebnisse einer an der Universitäts-Augenklinik Münster durchgeführten Studie zum Stellenwert der HEP- und Matrix-Perimetrie in der Glaukomfrüherkennungsdiagnostik vor.
Für Patienten mit Glaukomverdacht ist die Weiß-auf-Weiß-Perimetrie nicht sehr sensibel. Andere präperimetrische Gesichtsfelduntersuchungen erlauben die Erkennung von Gesichtsfelddefekten bis zu fünf Jahre bevor solche Defekte in der Weiß-auf-Weiß-Perimetrie sichtbar werden. Die seit Jahren bekannte Blau-Gelb-Perimetrie stellt ein solches Verfahren dar. Hierbei wird die Funktion der für kurzwelliges Licht sensitiven Zapfen untersucht, die beim Glaukom früher betroffen sind (Johson et al. 1993). Sie erlaubt eine drei bis vier Jahre frühere Defekterfassung als die Schwellenwertperimetrie. Spätere Defekte der Schwellenwertperimetrie entstehen auf Blau-Gelb-Perimetrie-Ausfällen. Bei fortgeschrittenen Defekten ist sie der konventionellen Perimetrie unterlegen (Felius et al. 1995). Ihr Nachteil liegt in der medienabhängigen Absorption zum Beispiel bei zunehmender Katarakt, was die interindividuelle Variabilität erhöht und daher zur Progressionsbeurteilung ungeeignet ist. Ihre Sensitivität reduziert sich um 0,13 dB pro Jahr. Zusätzlich reduziert die relativ lange Testzeit die Mitarbeit der Patienten und die Auswertbarkeit der Untersuchung. Ein neueres Testverfahren stellt die Frequency-Doubling-Technologie (FDT) dar.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05/2013.