Serum-Augentropfen bei Wundheilungsstörungen der Hornhaut

Durch das Fehlen verschiedener Komponenten des Tränenfilms ist nicht nur die Benetzung, sondern auch die Ernährung und Wundheilung der Augenoberfläche gestört. Pharmazeutische Tränensubstitute ersetzen zum Großteil nur die mechanische Komponente des Tränenfilms. Seit etwa zehn Jahren wird menschliches Serum bei therapierefraktären Störungen der Augenoberfläche eingesetzt. Im Universitätsklinikum Düsseldorf kooperiert die Augenklinik mit dem Institut für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika, das die Erlaubnis zur Herstellung und Abgabe von Serum-Augentropfen (Serum-AT) in verschiedenen Konzentrationen hat. Dr. Kristina Spaniol1, Dipl.-Biol. Lutz Körschgen2 und Prof. Dr. Gerd Geerling1 erläutern Anwendung und Erfolg von Serum-AT bei Wundheilungsstörungen der Hornhaut.

1Universitäts-Augenklinik Düsseldorf, 2Institut für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika (ITZ) der Universität Düsseldorf

Der Tränenfilm ist für eine intakte Augenoberfläche unerlässlich. Er hat mechanische Eigenschaften, indem er die Gleitfähigkeit zwischen Lidern und Augenoberfläche gewährleistet. Über seine spezielle Zusammensetzung wirkt er antimikrobiell und nutritiv. Tränen enthalten Wachstumsfaktoren, Vitamine, Komplementfaktoren und antimikrobielle Proteine wie Laktoferrin und Immunglobuline (Tab. 1). Dadurch sorgt der Tränenfilm für eine klare Hornhautoberfläche und hat wichtige optische Eigenschaften. Bei schweren Formen des trockenen Auges liegt meist ein Tränenmangel vor (Keratokonjunktivitis sicca). Durch das Fehlen verschiedener Komponenten des Tränenfilms ist nicht nur die Benetzung, sondern auch die Ernährung und Wundheilung der Augenoberfläche gestört. Pharmazeutische Tränensubstitute ersetzen zum Großteil nur die mechanische Komponente des Tränenfilms.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 06/2013.

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