Triggerfish – eine neue Methode der kontinuierlichen IOD-Aufzeichnung
Ein erhöhter Augeninnendruck (IOD) gilt als ein wichtiger Risikofaktor beim Glaukom. Aufgrund von tageszeitlichen Schwankungen und dem Wissen, dass bei Glaukompatienten die normale zirkadiane Rhythmik aufgehoben sein kann, besteht der Wunsch nach einer kontinuierlichen IOD-Messung, die weitestgehend untersucherunabhängig erfolgen kann.Katja Göbel, Tina Klose und Prof. Dr. Carl Erb (Berlin) stellen mit dem Triggerfish genannten System eine neue Methode der kontinuierlichen Augeninnendruckmessung vor. Hierbei handelt es sich um eine weiche Kontaktlinse, in die ein Telemetriechip, eine Mikroantenne sowie ein Sensor eingebaut sind.
Der intraokulare Druck (IOD) nimmt zwar in der neuesten Definition des Glaukoms der European Glaucoma Society keinen Platz mehr ein, der IOD bleibt aber derzeit der am besten zu beeinflussende Parameter und eine zentrale Größe im Diagnostik- und Therapieregime eines Glaukoms. Der IOD unterliegt einer zirkadianen Rhythmik (Göbel 2011) mit einem engen Normbereich von 15 ± 3 mmHg (Leydecker 1958; Perkins 1965; David 1987) und ist das Ergebnis einer aktiven Kammerwasserbildung und aktiven Abflussregulation. Der Zeitgeber für die zirkadiane Rhythmik ist dabei der Hell-Dunkel-Zyklus (Gregory 1985). Auch die Kammerwasserproduktion unterliegt tageszeitlichen Schwankungen: morgens beträgt die Kammerwasserproduktion 3,1 µl/min, nachts ohne Schlaf 2,3 µl/min und nachts während des Schlafes 1,6 µl/min (Reis 1984).
Schon um die Jahrhundertwende (19./20. Jh.) wurde die Notwendigkeit des Erstellens von IOD-Tageskurven erkannt. Vor der Erfindung der Tonometer wurden die ersten Tagesdruckkurven palpatorisch durchgeführt (Siedler-Huegenin 1898). Die erste gemessene Tagesdruckkurve erfolgte von Maslenikow 1904 mit dem Maklakow-Tonometer. Aufgrund des Vorliegens von Tagesdruckschwankungen und dem Wissen, dass bei Glaukompatienten die normale zirkadiane Rhythmik aufgehoben sein kann, erfolgten bald die ersten Messungen über 24 Stunden. Thiel führte 1924 die ersten 24-Stunden-Messungen durch und stellte fest, dass die höchsten IOD-Werte morgens zwischen 3 Uhr und 7 Uhr lagen, die niedrigsten Werte zwischen 8 Uhr und 11 Uhr.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 06/2011.