Gemeinsame Tagung von DGII und ESCRS in Frankfurt
Zur 38. Tagung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie (DGII) lud Tagungspräsident Prof. Thomas Kohnen, Direktor der Universitäts-Augenklinik Frankfurt, ins Messezentrum der Mainmetropole ein. In diesem Jahr fand die Tagung gemeinsam mit dem parallellaufenden Wintermeeting der ESCRS (European Society of Cataract and Refractive Surgeon) statt: Der Kongress wurde von der ESCRS ausgerichtet und von der DGII mit deutschsprachigen Sitzungen ergänzt. Erstmalig hat die neu gegründete „Young DGII“ in Frankfurt eine eigene wissenschaftliche Sitzung abgehalten. Von Katica Djaković und Rebekka Nurkanovic M.A.
Die diesjährige DGII-Tagung sei ein besonderes Ereignis, denn zum ersten Mal finde die Tagung zusammen mit der Wintertagung der ESCRS statt, betonte DGII-Präsident Priv.-Doz. Dr. Christopher Wirbelauer (Berlin) in seiner Eröffnungsrede. Natürlich bedeute dies eine Umstellung der üblichen Tagungsgewohnheiten, aber die DGII-Tagung werde deutschsprachig an zwei Tagen stattfinden und eine Auswahl an Kursen und Wetlabs am Donnerstag bieten. Trotz einiger organisatorischer Neuigkeiten sei die Doppeltagung „eine gute Gelegenheit, die DGII international zu positionieren und den fachlichen Austausch mit den Augenärzten aus anderen Ländern aufzunehmen“, so der scheidende DGII-Präsident am Ende seiner zweiten Amtszeit. Passend dazu sei das diesjähriges Tagungsmotto „Katarakt- und refraktive Chirurgie in Europa“ gewählt worden und die DGII trete im internationalen Kontext als German Society of Cataract and Refractive Surgery (GSCRS) auf.
Die deutschsprachigen Sitzungen deckten alle relevanten Themen in der Vorderabschnittschirurgie ab und boten zudem Vorträge zu den Bereichen Kataraktchirurgie, Biometrie, Refraktive Chirurgie, Hornhauttherapie und -chirurgie, Glaukomtherapie und -chirurgie, ein Retina-Update sowie eine Sitzung der „Young DGII“.
„Young DGII“
In Frankfurt hielt die „Young DGII“, die auf der letztjährigen Tagung in Weimar ins Leben gerufen wurde, erstmalig eine eigene wissenschaftliche Sitzung ab. Aktuell besteht die Arbeitsgruppe aus sieben Mitgliedern, darunter sowohl Assistenzärzte als auch junge Fach- und Oberärzte. Die Mitglieder sind dem Vorstand angegliedert und sollen „Vorschläge zum Programm der DGII-Tagung unterbreiten, Fachbeiträge für junge Augenärztinnen und Augenärzte verfassen und über neue Medienkanäle das Angebot der DGII erweitern“.
Unter der Moderation von Priv.-Doz. Dr. Tim Schultz (Bochum) und Dr. Petra Davidova (Frankfurt) fand die neue Sitzung der „Young DGII“ erstmalig statt und umfasste eine breite Palette an Themen, die für angehende Augenchirurginnen und Augenchirurgen von Interesse sind. Zusätzlich war ein Panel erfahrener Chirurgen eingeladen – Prof. Thomas Kohnen (Frankfurt), Prof. Marcus Blum (Erfurt), Prof. Maya Müller (Zürich) und Prof. Ramin Khoramnia (Heidelberg) –, um „die Diskussion zu bereichern und den Teilnehmern die Möglichkeit zu bieten, direkt von deren umfassenden Erfahrungen zu lernen“.
Elisabeth Bärwolf (Erfurt) stellte in ihrem Vortrag die wichtigsten Grundlagen der Kataraktoperation dar. Wertvolle Ratschläge und bewährte Techniken, um angehenden Kollegen einen soliden Start in die Welt der Kataraktchirurgie zu ermöglichen, erläuterte Dr. Valentin Hooijer (Berlin). Einen Überblick und die Nutzung der verschiedenen Simulatoren für die Kataraktoperation stellte Atanas Bogoev (Bochum) vor. Dr. Gregor L. Schnober (Bochum) erörterte die Frage, ob die Ausbildung in der Kataraktchirurgie am Femtosekundenlaser Sinn macht („Ja, es ergibt Sinn, im Rahmen einer Weiterbildung bei FS-Operationen zu assistieren.“). Die vielfältigen Möglichkeiten der Aphakiekorrektur beleuchtete Dr. Isabella D. Baur (Heidelberg). Priv.-Doz. Dr. Victor Augustin (Heidelberg) erörterte die Herausforderungen und Chancen bei der simultanen oder zweizeitigen Durchführung von Kataraktoperationen und DMEK.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL April 2024.