Transkorneale Elektrostimulation als Therapie bei RP?

Aktueller Stand neuer Studien zu Wirksamkeit und Sicherheit
Die Wirksamkeit der Elektrostimulation bei Netzhautdegeneration konnte in verschiedenen Tiermodellen gut untersucht und belegt werden. Im Gegensatz hierzu mussten die Untersuchungen beim Menschen bisher als eher schwach evident eingestuft werden. Im Rahmen einer Pilotstudie wurde die Wirksamkeit der Elektrostimulation bei Patienten mit Retinitis pigmentosa (RP) an der Universitäts-Augenklinik Tübingen untersucht, zwei weitere größere Studien sind angelaufen. Prof. Dr. Florian Gekeler und Dr. Tobias Peters (Tübingen) stellen die aktuellen Ergebnisse vor.

Elektrischer Strom wurde als Therapiemöglichkeit Ende des vorletzten Jahrhunderts von sehr vielen Ärzten für sehr viele verschiedene Erkrankungen propagiert (Standish 1887; Bidwell 1893; Cushny 1897). Verständlicherweise ist diese Therapiemethode im Zuge bahnbrechender Entwicklungen wie der Entdeckung der Antibiotika oder der Blutgruppen aber zunächst wieder in den Hintergrund geraten. Anfang dieses Jahrhunderts (Pardue et al. 2005) entdeckte eine Arbeitsgruppe in den USA, dass die Implantation eines Silizium-Chips mit vielen kleinen Fotozellen, vergleichbar mit dem Chip einer digitalen Kamera, bei Patienten mit Retinitis pigmentosa eine Sehverbesserung bewirken konnte. Und zwar nicht nur durch direkte Stimulation der darüber liegenden Neurone, sondern auch in Netzhautarealen, die weit vom Implantat entfernt lagen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 01/2013.

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