Tränenflüssigkeit als Quelle für ­Biomarker beim M. Parkinson

Trotz der beträchtlichen individuellen und gesellschaftspolitischen Bedeutung des Morbus Parkinson ist die korrekte Diagnose und Differentialdiagnose vor allem in frühen und daher wenig symptomatischen Krankheitsstadien sowie aufgrund phänotypischer Ähnlichkeiten zu atypischen und sekundären Parkinson-Syndromen schwierig. Zusatzuntersuchungen, wie zum Beispiel nuklearmedizinische Bildgebungen, zeigen oft eine hohe Sensitivität, aber eine niedrige Spezifität, die den Einsatz dieser Biomarker im klinischen Alltag limitiert. Eine frühe und korrekte Diagnose ist jedoch für die weitere Therapie und Prognose von entscheidender Bedeutung. Matthias Börger und Prof. Paul Lingor, Klinik für Neurologie an der Universitätsmedizin Göttingen, erörtern die Tränenflüssigkeit als Quelle für Biomarker beim M. Parkinson.

Der Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen und weist eine Zunahme der Prävalenz im höheren Lebensalter auf1. Im Zuge der demografischen Veränderungen mit einer kontinuierlichen Alterung der Bevölkerung erlangen neurodegenerative Erkrankungen eine immer größere Bedeutung. In Deutschland sind nach Schätzungen zum aktuellen Zeitpunkt zirka 300.000 Menschen am Morbus Parkinson erkrankt2. Es wird zudem eine recht hohe Dunkelziffer an nicht diagnostizierten Patienten angenommen. In den letzten Jahren richtet sich der wissenschaftliche Fokus neben den dominierenden und gut bekannten motorischen Symptomen zunehmend auf die Diagnose und Behandlung der nicht-motorischen Phänomene, da beispielsweise die Hyposmie und die REM-Schlafstörung häufig schon Jahre bis Jahrzehnte vor den ersten motorischen Symptomen auftreten und daher künftig eine hohe Relevanz hinsichtlich der Frühdiagnose des Morbus Parkinson haben werden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Januar 2017.

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