Hornhautdicke nach LASIK

Evaluation der Präzision von Femto-sekunden- und Excimerlaser
Eine heute seltene, aber gefürchtete Komplikation bei LASIK stellt die iatrogene Keratektasie dar, die durch eine Gewebeschwäche bei einer zu geringen Reststromadicke nach LASIK verursacht wird. Dr. Melanie Bödemann, Dipl.-Ing. (FH) Oliver Klaproth und Prof. Dr. Thomas Kohnen (Frankfurt) stellen die Ergebnisse einer retrospektiv durchgeführten Untersuchung dar, deren Ziel es war, die Präzision des Femtosekunden- und des Excimerlasers durch die Auswertung konsekutiver intraoperativer Hornhautdickenmessung zu evaluieren.

Die Femtosekundenlaser-in-situ-keratomileusis (fs-LASIK) ist heute ein weit verbreitetes Verfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten (Sandoval et al. 2004). Dieses Operationsverfahren ist bei Einhaltung der Richtlinien der Kommission für refraktive Chirurgie (KRC) mit einer sehr geringen Komplikationsrate behaftet. Dennoch ist der limitierende Faktor für die refraktive Hornhautchirurgie die Hornhautdicke. Eine heute seltene, aber gefürchtete Komplikation bei LASIK stellt die iatrogene Keratektasie dar (Khalid et al. 2006; Randlmann et al. 2003). Diese Erkrankung beinhaltet eine fortschreitende Verdünnung und Vorwölbung der Hornhaut, verursacht durch eine Gewebeschwäche bei einer zu geringen Reststromadicke nach LASIK. Die Reststromadicke sollte einen Wert von 250 µm nicht unterschreiten, um die Komplikation der iatrogenen Keratektasie zu vermeiden (Seiler et al. 1998).

Es gibt verschiedene Verfahren zur Messung der Hornhautdicke. Diese kann akustisch (Ultraschall), optisch (Orbscan) oder interferometrisch (Online-OCP) erfolgen. In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass die präoperative Hornhautdickenmessung der einzelnen Messmethoden vergleichbare Messwerte liefert (Neuhann et al. 2008; Kohnen et al. 2009a; Kohnen et al. 2009b). Für die kontinuierliche intraoperative Hornhautdickenmessung hat sich die interferometrische Methode mittels optischer Kurzkohärenzpachymetrie etabliert. Dieses so genannte Non-Contact-Verfahren ist integrativer Bestandteil des Excimerlaser 217z100 von Schwind Amaris. Bei der Kurzkohärenzpachymetrie werden kohärente Lichtstrahlen einer Wellenlänge von 1.310 nm aus einer superlumineszierenden Diode abgegeben. Dieses kohärente Licht wird an der Hornhautvorder- und -rückfläche gemustert und reflektiert. Die reflektierten Lichtstrahlen werden in einem Interferometer aufgefangen und mittels einer Photodiode in ein elektrisches Signal umgewandelt, das dann mit Hilfe eines Referenzstrahles ausgewertet werden kann. Das Ziel unserer Untersuchung war es, die Präzision des Femtosekundenlasers und des Excimerlasers durch die Auswertung konsekutiver intraoperativer Kurzkohärenzpachymetriemessungen zu evaluieren.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05/2011.

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