Therapieprognosen bei Amblyopie
Ergebnisse später Therapie von exzentrischer Fixation bei verschiedenen Amblyopieformen
Die Etablierung der Amblyopietherapie in den letzten Dekaden stellte die Situation der exzentrischen Fixation numerisch in den Hintergrund: Sie sind in großen Schielambulanzen etwa zwei bis drei Mal pro Jahr zu sehen, jedoch ist das Problem ihrer Behandlung immer noch präsent. Die Pathogenese der exzentrischen Fixation ist bis heute nicht genau geklärt. An der Universitäts-Augenklinik Erlangen wurden über 17 Jahre Patientendaten mit dem Ziel gesammelt, die Therapierbarkeit bei exzentrischer Fixation bei verschiedenen klinischen Entitäten darzustellen. Prof. Dr. Gabriele-Charlotte Gusek-Schneider stellt die Ergebnisse vor.
Die Geschichte der Amblyopietherapie ist prinzipiell über 1.000 Jahre alt (von Noorden 1996) und faszinierend, weil sie trotz der frühen Erfolgsbeschreibungen über Jahrhunderte immer wieder in Vergessenheit geriet und sich auch trotz gut dokumentierter Therapieerfolge Anfang des 20. Jahrhunderts (Sattler 1927) zunächst nicht etablierte: Erst nach Aufgabe der Theorie der Amblyopie als einer erblichen kongenitalen Anomalie nach den klassischen Tierversuchen von Wiesel und Hubel 1963 setzte sie sich endgültig in der Moderne durch. Daher waren Patienten mit unbehandelter Amblyopie, die zur Fixation außerhalb der Foveola zur exzentrischen Fixation führen kann, in den 60er Jahren noch häufig. Die Etablierung der Amblyopietherapie in den letzten Dekaden stellte die Situation der exzentrischen Fixation numerisch in den Hintergrund: Sie sind in großen Schielambulanzen etwa zwei bis drei Mal pro Jahr zu sehen, jedoch ist das Problem ihrer Behandlung immer noch präsent.
Die Pathogenese der exzentrischen Fixation ist bis heute nicht genau geklärt (Haase und Gräf 2004), sie kommt aber sowohl bei Suppressionsamblyopien bei Strabismus als auch bei Deprivationsamblyopien (Bremner 1984; Dayson 1968; Haase und Gräf 2004; Malik et al. 1968) vor. Das Ziel dieser Studie war, anhand eines über 17 Jahre gesammelten Patientengutes die Therapierbarkeit bei exzentrischer Fixation bei verschiedenen klinischen Entitäten darzustellen.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 12/2010.