Spenden für Grundlagenforschung zum Usher-Syndrom
In Deutschland leben rund 8.000 Menschen mit der sehr seltenen Diagnose Usher-Syndrom. Die erblich bedingte und bislang unheilbare Erkrankung, benannt nach dem schottischen Augenarzt Charles Howard Usher, geht sowohl mit Hörschädigungen als auch mit Netzhautdegeneration einher. Bislang gibt keine Möglichkeit, den Krankheitsverlauf im Auge aufzuhalten. Potenzielle Behandlungsansätze wie eine Gentherapie, sogenanntes Gen-Editing, oder eine Netzhauttransplantation sind noch nicht für die klinische Anwendung ausgereift und befinden sich – wenn überhaupt – erst in der präklinischen Erprobung. Um die zellulären Ursachen der Erblindung besser zu verstehen, ist weitere Grundlagenforschung erforderlich, so wie sie seit rund 20 Jahren von Prof. Uwe Wolfrum an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) geleistet wird. Seiner Forschungsgruppe am Institut für Molekulare Physiologie (IMP) der JGU kommt jetzt eine Forschungsförderung aus Spendenmitteln der Pro Retina-Stiftung zur Verhütung von Blindheit zugute.
Pro Retina hatte Anfang 2024 einen Spendenaufruf gestartet, um finanzielle Mittel zur Unterstützung aktueller Forschungsprojekte zum Usher-Syndrom zu generieren. In weniger als sechs Monaten ist eine Spendensumme von rund 25.000 Euro zusammengekommen – nicht zuletzt dank des eindrücklichen Engagements von Sabrina Breitenbach, Mutter eines zweijährigen Jungen mit Usher-Syndrom. In einer Feierstunde konnte nun der Spendenscheck an Wolfrum von der JGU übergeben werden. „Für unsere Grundlagenforschung beim Usher-Syndrom ist der Beitrag eine bedeutende Unterstützung“, betont Wolfrum. „Wir haben umfangreiche Untersuchungen geplant, von denen wir uns ein verbessertes Verständnis der zellulären Hintergründe für die Krankheitsentstehung erhoffen. Diese Daten sollen schlussendlich auch in die Erprobung unserer Therapieansätze einfließen.“
Quelle: Pro Retina, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)