Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT)
Fallbericht: SLT bei eingeschränkter Tropfen-Compliance infolge Morbus Parkinson
In den letzten Jahren hat sich die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) nicht nur als mögliche Erstlinientherapie zur Senkung des Augeninnendrucks bei Glaukom etabliert, sondern auch als sinnvolle Alternative bei medikamentöser Intoleranz oder mangelnder Adhärenz. Dr. Dominique Berndt1,2, Dr. Steffen Emil Künzel2,3,4 und Dr. Alexander Böker4 erläutern den Nutzen der SLT anhand des Falls einer älteren Patientin mit primär chronischem Offenwinkelglaukom, die aufgrund eines Morbus Parkinson ihre Tropftherapie nicht mehr zuverlässig durchführen konnte.
1Augenarztpraxis Kiel-Wik, nordBLICK MVZ GmbH, Kiel; 2Skleo Health GmbH, Düsseldorf; 3Charité Universitätsmedizin Berlin; 4Rheinblick Augenpraxis Linz am Rhein
Die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) ist seit mehr als zwei Jahrzehnten als effektive und sichere Methode zur Senkung des Augeninnendrucks bei Glaukom etabliert. Sie basiert auf der gezielten Stimulation pigmentierter Trabekelzellen durch extrem kurze Laserimpulse (3 ns), ohne thermische Schädigung des Gewebes (Latina et al. 2005; Wong et al. 2015). Im Vergleich zur Argonlaser-Trabekuloplastik (ALT) ist die SLT wiederholbar und weist ein günstigeres Nebenwirkungsprofil auf, mit einer durchschnittlichen IOP-Reduktion von bis zu 20 Prozent in Metaanalysen (Chavez et al. 2024). In den letzten Jahren hat sie sich nicht nur als mögliche Erstlinientherapie (Ansari 2021), sondern auch als sinnvolle Alternative bei medikamentöser Intoleranz oder mangelnder Adhärenz etabliert, insbesondere bei Patienten mit Compliance-Problemen.