Retinopathia praematurorum – Inzidenz, Verlauf und Therapie

Eine prospektive Untersuchung zum Auftreten der ROP im Helios Klinikum Berlin-Buch (Teil 2)
Die Retinopathia praematurorum ist eine multifaktorielle Gefäßerkrankung der Netzhaut, bei der infolge Frühgeburtlichkeit die normale Entwicklung und Ausbildung der Netzhautgefäße gestört ist. Die postnatale Entwicklung der Netzhautgefäße kann regelrecht voranschreiten oder aber über Blutungen, Proliferationen und Ablatio retinae bis zum Verlust der Sehkraft führen. Nach Vorstellung eigener Daten einer prospektiven Untersuchung im Helios Klinikum Berlin-Buch diskutieren Dr. Helge Breuß und Priv.-Doz. Dr. Jörn Kuchenbecker in diesem zweiten Teil die Ergebnisse vor dem Hintergrund der aktuellen ROP-Leitlinie.

Eingangs muss kritisch festgestellt werden, dass der Vergleich mit der Literatur nur bedingt möglich ist, da in den einzelnen Studien zum Teil unterschiedliche Einteilungen angewandt wurden. Mit der Einführung der internationalen Stadieneinteilung gemäß ICROP 1884 in der aktuellen Version von 2006 (ICROP revisited) wurde ein vergleichbares System geschaffen.

Diskussion

Vorrangig im Englisch sprechenden Raum hat sich abweichend ab 2003 die Klassifikation nach ETROP durchgesetzt. Während die ICROP-Klassifikation, wie sie zum Beispiel in Deutschland die Grundlage der ROP-Leitlinie darstellt, die ROP in fünf Stadien, zuzüglich der „plus disease“ und der aggressiv posterioren ROP (AP-ROP) einteilt, unterscheidet die ETROP-Klassifikation in Typ-1- und Typ-2-ROP. Die Kriterien, die den Beginn einer Therapie markieren, sind jedoch bei beiden Klassifikationen sehr ähnlich und unterscheiden sich im Wesentlichen durch die geforderte Ausdehnung der einzelnen Veränderungen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 04/2012.

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