Relevanz von Harnstoff im Tränenfilm

Veränderte Harnstoffkonzentration und Trockenes Auge
Eine Veränderung in der Harnstoffkonzentration an okulären Geweben führt möglicherweise zu pathologischen Veränderungen im Aufbau des Tränenfilms und Schädigungen der Augenoberfläche. Die Schwere der Störung wie auch die damit verbundene Ausprägung der Symptome variiert dabei in Abhängigkeit von der Harnstoffkonzentration. Ist die Tränenproduktion zusätzlich bereits gestört oder liegt im gesamten Kompartment eine Hyperurämie vor, würde sich die Harnstoffkonzentration weiter erhöhen. Matthias Dunse und Dr. rer. nat. Kristin Jäger vom Institut für Anatomie und Zellbiologie (Halle/Saale) erläutern die mögliche Rolle von Harnstoff als Modulator bei der Entstehung der Dry Spots.

Die pathophysiologischen Abläufe, die zur Entstehung des Trockenen Auges führen, sind bisher nicht geklärt. Einig ist sich die Literatur darin, dass es sich um ein multifaktorielles Leiden handelt, bei dem sowohl individuelle Disposition, wie auch endogene Einflussfaktoren eine Rolle spielen. Insbesondere können auch einige Medikamente vor allem bei dauerhafter Anwendung das Trockene Auge induzieren. Häufigstes empirisches Beispiel hierfür sind die Beta-Adrenozeptor-Antagonisten, welche unter anderem auch bei Glaukompatienten regelhafte Anwendung finden. Außer subjektiven oder symptomatischen Beschwerden, wie Rötung und Brennen der Augen, die mit einem Fremdkörpergefühl einhergehen, können die empfindlichen Gewebeschichten der Augenoberfläche auch objektiv geschädigt werden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 04/2011.

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