Refraktive Behandlungsoptionen bei Keratokonus

Lange Zeit galt bereits der Verdacht auf einen Keratokonus als absolute Kontraindikation für refraktive Eingriffe. Dies hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Mit dem Aufkommen neuer Behandlungsmethoden können auch bestimmte Gruppen von Keratokonuspatienten behandelt werden. Vor dem Hintergrund der organischen Erkrankung unterscheidet sich das therapeutische Ziel einer Laser- beziehungsweise refraktiven Korrektur beim Keratokonus von der refraktiven Chirurgie an gesunden Augen. Die moderne Keratokonusbehandlung fußt auf einem Mix aus refraktiv-funktionellen und medizinisch indizierten Verfahren, die immer auch eine refraktive Wirkung haben. Dr. Georg Gerten(Köln) beschreibt sieben refraktive Behandlungen, die als Therapieform bei Keratokonus in Betracht gezogen werden können.

Allein in Deutschland werden pro Jahr über 140.000 refraktive Operationen an fehlsichtigen Augen durchgeführt, die überwiegende Anzahl davon an der Kornea. An die hervorragenden Erfolgsquoten solcher refraktiver Eingriffe haben wir uns mittlerweile gewöhnt (sc Sehschärfe 1,0 oder mehr >90 Prozent der Fälle) (VSDAR Report 2016). Als Voraussetzung für eine risikoarme und präzise Operation gilt ein ansonsten gesundes Auge mit stabiler Refraktion (Wen et al. 2017). Deshalb geht es im Vorfeld der refraktiven Chirurgie unter anderem darum, Augen mit einer relevanten Erkrankung, wie zum Beispiel dem Keratokonus, zu detektieren und gegebenenfalls von einem refraktiv-chirurgischen Eingriff auszuschließen. Aber ein Keratokonus in frühen Stadien kann schwer zu erkennen sein, deshalb werden heute präoperativ umfangreiche Untersuchungen (Placido-gestützte Topographien, Scheimpflug-Tomographien, mechanische Elastizitäts- und Steifigkeitsmessungen der Kornea) durchgeführt, so dass auch Keratokoni im Frühstadium erkannt werden können.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juni 2023.

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