RDK-Lösungen für die Kontaktlinsenpflege
Vergleich von Testmethoden zur Überprüfung der Augenverträglichkeit (Teil 2)
Aus Gründen der Sparsamkeit und Praktikabilität werden von Kontaktlinsenträgern, vor allem seit Einführung der Silikonhydrogellinsen, mehr und mehr Reinigungs-Desinfektions-Kombinations-Lösungen (RDKL) bevorzugt.
Dr. Dieter Schnell (Ruppichteroth) hat einige Testmethoden zur Überprüfung der Augenverträglichkeit von RDK-Lösungen einem Vergleich unterzogen und stellt seine Erkenntnisse vor. Im zweiten Teil erläutert er die Ernährung der Hornhaut unter Kontaktlinsen sowie den Schutz vor mechanischen Einwirkungen und Keimen und beleuchtet etwaige Toxizität sowie Tragekomfort von RDK-Lösungen.
Um darzustellen, was eine oberflächliche Anfärbbarkeit bedeuten kann, muss man sich die Anatomie und Physiologie der Hornhaut ins Gedächtnis rufen: Die Kornea zeigt außen ein recht robustes, mehrschichtiges, unverhorntes Platten-Epithel, dessen Regeneration bei Verletzungen innerhalb von wenigen Tagen durch die Basiszellen an der Basalmembran erfolgt. Fehlen diese durch Krankheit oder Verletzungen, lösen die Limbusstammzellen einen (länger dauernden) Regenerationsprozess aus (37, 66, 70). Durch mechanische Abschilferungen, aber auch durch physiologische Zellverluste werden täglich größere Mengen an Epithelzellen ersetzt, denn ihre Lebensdauer beträgt nur sieben bis zehn Tage (35).
Die Ernährung der gefäßfreien Hornhaut ist auf die Zufuhr von möglichst viel Sauerstoff und ausreichend Glukose angewiesen. Das mitochondrienreiche Epithel benötigt diese zu schnellen „Reparaturen“, das darunterliegende mitochondrienarme (fast freie) Stroma zur optimalen Ernährung, sprich Energielieferung. Die Gesundheit beider gewährleistet eine Unversehrtheit des kaum regenerationsfähigen Endothels. 85 Prozent der Glukose werden nämlich anaerob, somit unter Sauerstoffmangel, verbrannt, und dies unter Lieferung von nur wenig Energie. Zehn bis zwölf mal so energiereich ist der aerobe Stoffwechsel, der zwei Drittel der Energie (in Ruhe) liefert (9, 24, 70, 73). Der Sauerstoff wird über die Luft und den Tränenfilm zum Epithel der Hornhaut transportiert (12).
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 11/2011.