Primäre 23-Gauge-Vitrektomie bei Pseudophakieamotio

Die rhegmatogene Netzhautablösung nach Kataraktoperation ist eine seltene, aber gefürchtete Komplikation, die häufig zu einer erheblichen Reduktion der Sehschärfe der Patienten führt. Heute stehen für das Management der Pseudophakieamotio verschiedene Verfahren zur Verfügung. In einer klinischen Studie wurden die Daten von 55 Patienten mit Pseudophakieamotio analysiert, die mittels 23-Gauge-Vitrektomie und Gastamponade an der Wiener Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie in den Jahren 2008 bis 2011 therapiert worden sind. Dr. Sandra Rezar, Prof. Dr. Stefan Sacu, Dr. Katharina Eibenberger, Prof. Dr. Wolf Bühl, Prof. Dr. Ursula Schmidt-Erfurth und Prof. Dr. Michael Georgopoulos (Wien) fassen ihre Studienergebnisse zusammen.>/em>

Die Kataraktextraktion ist heute ein sicherer und häufig durchgeführter Eingriff, der vor allem aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit einer postoperativen Visusverbesserung und der Zunahme an Lebensqualität für den betroffenen Patienten angewandt wird. Im Anschluss an eine Kataraktoperation kann es jedoch auch zu diversen Komplikationen kommen. Nach operativer Entfernung der Linse und nachfolgender Implantation einer Intraokularlinse ist das Risiko einer Netzhautablösung aufgrund von verstärkter Destruktion im Bereich des Glaskörpers erhöht. Die rhegmatogene Netzhautablösung nach Kataraktoperation (Pseudophakieamotio) ist eine seltene, aber gefürchtete Komplikation, die häufig zu einer erheblichen Reduk-tion der Sehschärfe der Patienten führt. Die Inzidenz einer nach der Kataraktchirurgie auftretenden Netzhautablösung wird in der Literatur mit 0,6 bis 1,7 Prozent angegeben und ist somit im Vergleich zur restlichen Bevölkerung um das Fünffache erhöht (Coonan et al. 1985; Nielsen und Naeser 1993; Norregaard et al. 1996). Heute stehen für das Management der rhegmatogenen Netzhautablösung die Buckelchirurgie, pneumatische Retinopexie, die primäre Pars-plana-Vitrektomie oder Kombinationen dieser Verfahren zur Verfügung (Minihan, Tanner, Williamson 2001; Eric et al. 2006; Romano et al. 2012). Die 23-Gauge-Vitrektomie ist heute ein fester Bestandteil in der Eingriffsroutine vieler Zentren geworden. In den letzten Jahren konnte durch die Entwicklung und Weiterentwicklung von Weitwinkelapparaten und der Verwendung neuer mikrochirurgischer Instrumente die Therapie der Pseudophakieamotio erheblich verbessert werden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 12/2012.

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